Erprobungs-Kanal SAEK droht im Sommer das Aus
Erste Erfahrungen in der Produktion von Radio- und Fernsehbeiträgen sammeln, den richtigen Umgang mit Handy, Tablet, Internet und Co. erlernen: Seit 1997 ist der Sächsische Ausbildungsund Erprobungskanal (SAEK) Chemnitz ein Aushängeschild in Sachen Medienbildung in der Stadt. Doch nun droht dem Studio in der Ludwigstraße das Aus. Die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und Neue Medien (SLM) will die Förderung für alle neun SAEK-Standorte (1,5 Millionen Euro jährlich) nicht über den 30. Juni 2021 hinaus verlängern. Laut Präsident Markus Heinker könne das für die Ausschreibung der Projekte zuständige SAEK-Förderwerk aus rechtlichen Gründen seine Tätigkeit nicht fortsetzen, weil es keinen Ersatz für ausgetretene Mitgesellschafter gibt.
„Wenn sich nicht noch einmal was ändert, hören wir im Juni 2021 auf“, sagt die Chemnitzer Studioleiterin Annika Schulz (29). Ein breites medienpädagogisches Angebot für Jung und Alt, 2019 in Chemnitz von über 1 700 Menschen in Anspruch genommen, fiele ohne adäquaten Ersatz weg.
Die 1,5 Millionen Euro sollen neu verteilt werden. Mit den strukturellen Veränderungen will die SLM bald stärker den ländlichen Raum fördern. „Das ist richtig und wichtig, aber das machen wir ja schon“, bemerkt Marsel Krause (48), Geschäftsführer der SAEK-Betreiberfirma MeKoSax. Das Chemnitzer Team (zwei Mitarbeiter) habe seit Juli 19 mobile Projekte im Umland realisiert.
Mehr als 100 Einrichtungen und Personen unterzeichneten bereits einen offenen Brief des Leipziger Medienpädagogik e.V. zum Erhalt der SAEK. Abschließende Entscheidungen zur künftigen Medienkompetenzförderung will die SLM bis Ende des Jahres treffen.