KSK-Soldat aus Haft entlassen
DRESDEN/LEIPZIG - Klatsche für Sachsens Ermittler: Am 13. Mai schnappten sie Oberstabsfeldwebel Philipp S. (45) in der Kaserne des „Kommando Spezialkräfte“(KSK). An seinem nordsächsischen Wohnhaus hoben sie ein wahres Waffen-Depot aus. Die Generalstaatsanwaltschaft ermittelte anfangs wegen staatsgefährdender Taten, doch herausgekommen ist nur ein Verstoß gegen das Kriegswaffenkontroll-, Waffen- und Sprengstoffgesetz. So entließ ihn das Dresdner Oberlandesgericht am Montag wieder aus der Haft!
Zwei Tage lang gruben die Ermittler seinen Garten um, fanden unter anderem eine Kalaschnikow mit Munition, eine Armbrust, Bogen mit entsprechenden Bolzen und Pfeilen. Außerdem zwei Kilo Nitropenta Plastiksprengstoff und Zubehör. Dazu kam historische und aktuelle Nazi-Propaganda.
Doch was Philipp S. damit vorhatte, konnten die Ermittler nicht herausfinden. „Trotz umfassender Ermittlungsmaßnahmen bleibt die konkrete Tatmotivation im Unklaren“, sagt Nicole Geisler (35), Sprecherin des Generalstaatsanwalts in Dresden. „Erkenntnisse zu Beteiligungen
von weiteren Bundeswehrangehörigen liegen nicht vor.“
So konnten auch die harten Haftbedingungen, eigentlich für Terroristen gedacht, nicht mehr begründet werden. Nach einer Beschwerde hob das Dresdner Landgericht die Sondermaßnahmen auf. Schließlich setzte das Oberlandesgericht den Haftbefehl komplett gegen Auflagen außer Vollzug. „Er musste unter anderem eine Sicherheitsleistung hinterlegen“, bestätigt Geisler. „Er wurde am 30. November entlassen.“sts/eho