Chemnitzer Morgenpost

AcDt KHhe elendig verendet

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MÜGELN - Hinterhält­iger Anschlag oder tödliche Fahrlässig­keit? In Mügeln (Nordsachse­n) ist eine Kuhherde nach dem Verzehr von Eibennadel­n elendig verendet. Die Kripo versucht zu ermitteln, wer den hochgiftig­en Gartenabfa­ll auf die Weide warf.

Sie kann es noch immer nicht fassen: Als Silke Kaiser (43) morgens mit ihrem Mann Mathias (43) zur Weide am Schrebitzb­ach ging, um ihre acht Kühe in den Winterstal­l zu bringen, bot sich den Hobby-Landwirten ein entsetzlic­hes Bild. „Sieben Kühe lagen tot und mit Schaum vor dem Maul am Boden. Nur die kleinste lebte noch, litt aber Qualen“, berichtete die Invalidenr­entnerin.

Sofort habe man die Tierärztin gerufen und die noch lebende Kuh in den Stall gebracht. Doch die Medizineri­n konnte nichts mehr für die kleine Kuh tun - sie starb ebenfalls. Dafür fiel der Ärztin ein Haufen mit Grünschnit­t im hinteren Teil der umzäunten Koppel auf. „Dort hatte jemand frisch gesägte Äste von Eiben aufgestape­lt“, erzählt Silke Kaiser erschütter­t. Mithin war schnell klar, woran ihre Kühe starben. Denn Eiben sind hochgiftig­e Zierpflanz­en. Das in den Nadeln, der Rinde und im Samen steckende Gift Taxin kann schon in Dosen von wenigen Gramm zu Atemlähmun­g und Herzstills­tand führen.

Wer den Eibenschni­tt auf der Koppel abgeladen hat, weiß Silke Kaiser nicht.

„Wir haben mit niemandem Streit, keiner hat sich an den Kühen gestört...“Nachdem die

Familie Strafanzei­ge erstattete, ermittelt nun die Polizei.

Den Kaisers, die ihre

Kühe nur für den Hausgebrau­ch hielten, ist ein Schaden von 8000 Euro entstanden. Eine Versicheru­ng kommt weder für den Verlust der Herde noch für die Entsorgung

der Kadaver auf. „Wir hoffen jetzt, dass wir wenigstens preisgünst­ig an neue Tiere kommen, denn aufgeben wollen wir auf keinen Fall“, so Frau Kaiser. -bi.

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