Aggressiver Arnd wird Zweiter
KONTIOLAHTI - Arnd Peiffer brauchte nach seinem Kraftakt zum ersten Podestplatz in diesem Winter einige Minuten, um wieder richtig zu sich zu kommen. „Es hat mir sehr wehgetan auf der letzten Runde“, sagte der Olympiasieger nach Rang zwei im Sprint von Kontiolahti.
Entkräftet rang der 33-Jährige aus dem Harz im Ziel nach Luft, nachdem er sich über zehn Kilometer
nur dem ebenfalls fehlerfreien Norweger Tarjei Bö geschlagen geben musste. 13,9 Sekunden fehlten dem Ex-Weltmeister zum ersten Saisonsieg. Im Rennen der Frauen war Denise Herrmann mit einem Schießfehler als Fünfte die beste deutsche Skijägerin.
„Ich bin froh, dass es am Schießstand so gut geklappt hat. Das freut mich vor allem“, so Peiffer, der aber auch zugab:
Biathlon
„Ich bin das Rennen fast ein bisschen zu aggressiv angegangen.“Doch am Ende reichte die Kraft doch noch. Der Routinier steigerte sich nach den Plätzen 17 (Einzel) und sieben (Sprint) am Auftakt-Wochenende erneut. Sicher brachte der älteste Athlet im deutschen Team alle zehn Schüsse ins Ziel und zeigte auf der Strecke eine vollauf überzeugende Vorstellung. „Ich weiß, dass es beim nächsten Rennen schon wieder komplett anders aussehen kann“, sagte Peiffer.
„Selbstbewusstsein baut sich bei mir eher langsam auf. Ich bin da relativ gelassen und geerdet.“Herrmann hatte im Sommer an ihrer Waffe getüftelt - und schaffte es mit 47,6 Sekunden Rückstand wieder in die Spitze. Allerdings leistete sie sich einen Patzer beim letzten Schuss und konnte auch in der Loipe nicht so glänzen wie gewohnt. „Ich fühle mich eigentlich gut in Schuss. Das ist schon ärgerlich, dass ich gerade im Laufen was liegen lasse“, so die Oberwiesenthalerin. Den Sieg nach 7,5 Kilometern sicherte sich die schwedische Gesamtweltcup-Führende Hanna Öberg vor der am Schießstand tadellosen Französin Anais Chevalier-Bouchet und ihrer erst 21 Jahre alten Schwester Elvira Öberg (1 Fehler).