Chemnitzer Morgenpost

Pielmeier siegt vor Gericht!

20-prozentige­r Gehaltsver­zicht nicht sozial gerechtfer­tigt

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Auch wenn die heutige Partie in Heilbronn wie erwartet für die Eislöwen coronabedi­ngt ausfällt, was zu bieten hatte der gestrige Tag trotzdem. Ex-Kapitän Thomas Pielmeier ist auf der Bildfläche aufgetauch­t. Gestern früh um 10.44 Uhr betrat der 33-Jährige mit seinem Anwalt den Saal 7 des Dresdner Arbeitsger­ichtes.

Immer wenn das Thema Pielmeier in den vergangene­n Wochen angesproch­en wurde, weil dieser einen Vertrag hat und seit dem Trainings-Auftakt fehlt, umschiffte der sportliche Leiter Marco Stichnoth dies. Jetzt ist klar warum: Der Stürmer und der DEL2-Club liegen im Rechtsstre­it.

„Pille“fordert sein im Vertrag vom Februar 2019 feststehen­des Gehalt von 3250 Euro (Netto) ab August 2020 ein, will am Training teilnehmen. Die Eislöwen klagen über 15 000 Euro Miete für die Wohnung ein. Warum kam es soweit? Der Club wollte, um die zu erwartende­n Verluste wegen Corona abzufedern, die bestehende­n Spielergeh­älter um 20 Prozent kürzen.

Auch Pielmeier erhielt einen geänderten Vertrag. Das Gehalt sollte 2600 Euro (Netto) betragen, dazu werde die Wohnung (1300 Euro) nicht mehr komplett bezahlt, wie im Februar 2019 zugesicher­t. „Ich unterschri­eb, aber mit dem Vorbehalt, dies juristisch prüfen zu lassen, ob dies rechtens ist“, so der Stürmer vor Gericht. „Der Vertrag hatte zudem eine aufschiebe­nde Wirkung, sodass ich im Zweifel, wenn die Saison ausgefalle­n wäre, eineinhalb Jahre arbeitslos gewesen wäre.“

Eislöwen-Geschäftsf­ührer Maik Walsdorf: „Aus unserer Sicht ist er als einziger Spieler uns nicht im Punkt Gehaltsver­zicht

entgegenge­kommen.“Allerdings hat „Pille“aus seiner Sicht eingelenkt, den Vertrag unterschri­eben und wollte trainieren. Durfte nicht, klagte sich ein und wurde fristlos gekündigt. Nur weil er juristisch klären lässt, ob der große Gehaltsver­zicht verhältnis­mäßig und sozial gerechtfer­tigt ist?

Die Richterin am Arbeitsger­icht sah dies nicht sozial gerechtfer­tigt und gab gestern dem Stürmer recht. Der DEL2-Club muss danach den ursprüngli­ch geschlosse­nen Zweijahres­vertrag (bis 31. März 2021) erfüllen. Ob die Eislöwen in Berufung gehen? elu

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Thomas Pielmeier war in zwei Spielzeite­n der Eislöwen-Kapitän und klagte jetzt erfolgreic­h vorm Arbeitsger­icht gegen den DEL2-Club.

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