Rassismus-Vorwurf gegen Chemnitzer Polizei
Kenianerin beleidigt, verletzt und erniedrigt?
Rassismus, Körperverletzung und sexuelle Erniedrigung: Es sind schwere Vorwürfe, die eine kenianische Familie aus Chemnitz gegen die hiesige Polizei erhebt.
Fakt ist: Ordnungshüter rückten am 31. Januar um 2 Uhr zum Kindergeburtstag der Familie in der Dresdner Straße aus. Nachbarn hatten sich über Lärm beschwert. Doch die stark alkoholisierte (später wurden 1,6 Promille festgestellt) Kenianerin Jackline Nadler (34) wollte nicht leiser feiern. Folge: Festnahme.
„Sie haben mich brutal gefesselt - ohne zu sagen, warum“, erinnert sich die Festgenommene. Ihr Mann habe ihr helfen wollen - da hätten die Beamten ihn getreten und geschubst. Ein Arzt habe später seinen gebrochenen Fuß behandeln müssen.
Auf der Wache hat sich Jackline Nadler nackt ausziehen müssen. Ihren Vorwurf, dass männliche Beamte dabei waren, bestreitet die Polizei. Nachdem die Kenianerin bei den Beamten über starke Schmerzen am Handgelenk klagte, wurde sie ins Krankenhaus gebracht. Von dort aus sollte sie nach Hause gehen - ohne Jacke und ohne Schuhe. Trotz Minusgraden. Angeblich soll ein Polizist zu ihr gesagt haben: „Du bist Kenianerin. Ihr könnt doch alle laufen.“
Etelka Kobuß (51), die Migrationsbeauftragte der Stadt, reagiert erschüttert auf die Vorwürfe: „Für mich gibt es keinen Zweifel, dass die Betroffenen die Wahrheit sagen. Ihre Verletzungen sprechen für sich.“Jackline Nadler hat Anzeige gegen die Polizei erstattet. Die Polizei ermittelt nun wegen Körperverletzung im Amt. gab