Heißer Zoff um E-Autos
Brände von E-Autos stellen die Feuerwehr vor eine besondere Herausforderung. Laut Experten sind diese Fahrzeuge mitunter schwieriger zu löschen als andere Pkws. Stadtrat Steffen Wegert (64, AfD) fordert deshalb ein vorläufiges Parkverbot für E-Autos in Tiefgaragen.
Laut Wegert müsste die Stadt mit Tiefbauamt und Berufsfeuerwehr alle Garagen darauf überprüfen, ob der Brandschutz bei einem Zwischenfall mit einem E- oder Hybridauto gewährleistet sei. „Sicherheit geht vor. Über vielen Tiefgaragen befinden sich Geschäftshäuser mit besetzten Büros sowie Häuser mit Wohnungen. Die Problematik bei der Brandbekämpfung ist seit Langem bekannt.“
Volkmar Zschocke (51, Grüne) kritisiert den Vorstoß: „Hier wird mit Angst und Technikfeindlichkeit Politik gemacht. Typisch AfD.“Auch Jörg Vieweg (49, SPD) nennt die Forderung „fortschrittsfeindlich“. „E-Autos sind genauso sicher wie andere Pkws.“
René Kraus (47), Leiter der Feuerwehr Chemnitz, sieht keine höhere Gefährdung durch E-Auto-Brände, sagt gleichzeitig jedoch: „Es kann vorkommen, dass aufgrund der Bauweise eine entzündete Batterie schwerer zu löschen ist, da sie gesichert oftmals an der Unterseite des Fahrzeuges verbaut ist.“Löscharbeiten könnten langwieriger sein, was eine größere Feuerausbreitung auf benachbarte Fahrzeuge und erhebliche Schäden an der Baukonstruktion der Tiefgarage ermöglicht.
Bislang gebe es aber keine besonderen Brandschutzvorschriften für E-Autos in Parkhäusern. Für Feuerwehr-Chef Kraus eine klare Sache: „Die seitens des Stadtrates geforderte Prüfung und das Abstellverbot sind deshalb rechtlich nicht durchsetzbar.“mgo