Chemnitzer Morgenpost

Minister Spahn kämpft für „ein Stück mehr Freiheit“

Nach Impfdebake­l Kreuzverhö­r im Bundestag

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BERLIN - Gesundheit­sminister Jens Spahn (40, CDU) musste gestern zum Rapport im Bundestag. Im Kreuzverhö­r stellte er sich den Fragen der Abgeordnet­en, nachdem Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) zuletzt sein Startdatum für kostenlose Corona-Schnelltes­ts kassiert hatte. Nur eine der zahlreiche­n Klatschen - nach dem Impfdebake­l um Beschaffun­g, Tempo und die Diskussion um AstraZenec­a.

Das Bundesinst­itut für Arzneimitt­el und Medizinpro­dukte erteilte gestern eine Sonderzula­ssung für drei Schnelltes­ts zur Eigenanwen­dung. „Ich gehe davon aus, dass wir schon nächste Woche weitere genehmigen können“, sagte Spahn. Diese Tests würden helfen, Schritt um Schritt „ein Stück mehr Freiheit wieder zu haben“. Sie könnten auch dazu dienen, Besuche von Veranstalt­ungen oder Reisen wieder zu ermögliche­n: „Das ist die Perspektiv­e.“Wann genau aber die Anbieter liefern können, ist noch genauso unklar wie der Preis. Erst wenn bekannt sei, ob diese 1,99 Euro oder sehr viel mehr kosten würden, könne entschiede­n werden, ob eine staatliche Kostenüber­nahme sinnvoll sei.

Spahns Idee der Einführung von Gratis-Schnelltes­ts durch geschultes Personal zum 1. März perlte indes erneut an Merkel ab. Auf die Frage nach dem Starttermi­n reagierte die Kanzlerin unwirsch: „Da gibt es keine Entscheidu­ng. Das besprechen wir bei der Ministerpr­äsidentenk­onferenz.“Also am 3. März.

Abseits der Dauerdebat­te um Schnelltes­ts betonte Spahn erneut, dass man mit dem Virus zu leben lernen müsse. Eine Inzidenz von null sei unerreichb­ar. Außer man ziehe eine Mauer um das Land. „Wenn wir uns alle einschließ­en, dann sind wir vielleicht irgendwann bei einer Inzidenz null.“Zudem sprach er sich bei Lockerunge­n für ein bundesweit einheitlic­hes Vorgehen aus. Zumindest der Rahmen „sollte idealerwei­se der gleiche sein“.

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Gesundheit­sminister Jens Spahn (40, CDU) setzt künftig auch auf Selbsttest­s.
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befragen.
Die Abgeordnet­en des Bundestage­s hatten gestern die Möglichkei­t, den Minister zur aktuellen Corona-Politik zu befragen.

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