Unter höchster Geheimhaltung: Kollegen-Razzia im Polizeirevier
LEIPZIG - Razzia bei der Polizei in Leipzig! Dresdner Ermittler haben im Auftrag der Generalstaatsanwaltschaft eine Dienststelle ihrer Leipziger Kollegen sowie Wohnungen von Polizeibeamten und Zivilisten durchsucht. Wieder einmal ging es um den illegalen Handel mit geklauten Fahrrädern. Mehrere Drahtesel wurden sicherge- stellt.
Die Aktion lief un- ter höchster Geheimhaltung: Am Dienstagmorgen hatten sich 25 Beamte des Landeskriminalamtes und zwei Staatsanwälte auf den Weg nach Leipzig gemacht, um hier nach neuen Beweismitteln für den illegalen Handel mit sichergestellten Fahrrädern zu suchen.
Mit einem Durchsuchungsbeschluss des Dresdner Amtsgerichts marschierten die Ermittler in die Polizeidienststelle an der Weißenfelser Straße ein. Hier sind derzeit der Kriminaldienst des Südwest-Reviers und einige Streifenbeamte untergebracht. Früher wurden im Keller des Reviers auch geklaute Fahrräder gelagert. Zeitgleich fanden an sieben weiteren Orten in Leipzig und im Umland Durchsuchungen statt. „Dabei wurden Wohnungen von insgesamt drei Beschuldigten sowie Wohnungen und Geschäftsräume von unverdächtigen Dritten durchsucht“, erklärte die Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft, Dr. Nicole Geisler, auf Morgenpost-Anfrage. Bei den „unverdächtigen Dritten“soll es sich um Personen handeln, die offenbar ohne Wissen des kriminellen Hintergrundes gedealte Fahrräder bei sich aufbewahrt haben.
Laut Geisler wurden bei der Razzia mehrere Fahrräder, Unterlagen und Mobiltelefone sichergestellt. Zur genauen Anzahl der beschlagnahmten Räder machte sie keine Angaben. Aktuell wird im sogenannten „Fahrradgate“der Polizei gegen 129 Beschuldigte ermittelt. -bi.