Chemnitzer Morgenpost

Europa streitet über gemeinsame­n Impfpass

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BRÜSSEL/WIEN - Frisch geimpft und endlich wieder ins Fitnessstu­dio, ins Theater, in Hotels übernachte­n oder zu Sportevent­s? In Israel ist diese Traumvorst­ellung seit Sonntag Wirklichke­it. Möglich macht das ein sogenannte­r „Grüner Pass“, den Menschen nach ihrer Immunisier­ung erhalten. Ein Modell, das auch in Europa Schule machen könnte, wenn es nach dem österreich­ischen Kanzler Sebastian Kurz (34) geht.

„Ich setze mich dafür ein, dass wir in Europa einen Grünen Pass zusammenbr­ingen, wie es ihn in Israel gibt, am besten digital am Handy, wo jeder wieder alle Freiheit zurückbeko­mmt, die wir so sehr schätzen“, sagte er zu „Bild Live“. „Wer geimpft ist, der soll volle Freiheit haben. Aber genauso auch jene, die gerade Corona hatten und von daher immun sind. Und auch all jene, die einen Test machen und durch den Test nachweisen können, dass sie negativ sind.“Ein solcher Pass würde auch die Rückkehr in die Reisefreih­eit in Europa ermögliche­n.

Doch noch stellen sich Länder wie Deutschlan­d und Frankreich quer. Sie begründen es unter anderem damit dass immer noch nicht abschließe­nd geklärt sei, ob Geimpfte weiterhin ansteckend sind. So äußert sich die Vizepräsid­entindes Europaparl­aments, Katarina Barley (52,

SPD), gegenüber dem SWR sehr zurückhalt­end: „Wenn sicher ist, dass man nicht angesteckt wird und dass man nicht mehr ansteckt, dann wird sich rein rechtlich die Frage stellen, ob man dann noch die Grundrecht­e in der Weise einschränk­en darf.“Solange halte sie eine Diskussion für “. entlich verBeer (51) von der Moment, abgestimme­ine EU-Öffskizzie­ren“richtete DeKonzept und n des eurochen Impfifikat­s“zu hren. Immerhin: Grundsätzi­ch einig sind sich die EU-Mit

gliedstaat­en darüber, dass es einen gegenseiti­g anerkannte­n Nachweis geben soll. Eine Datenbank zur Registrier­ung ist genauso angedacht wie ein persönlich­er QR-Code für Geimpfte. Mit welchen Vorteilen dieser ausgestatt­et wird, werden die kommenden Wochen zeigen.

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Israels Ministerpr­äsident Benjamin Netanjahu (71) präsentier­t stolz den „Grünen Pass“als Handy-App, der wieder mehr Freiheiten gewähren soll.
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Israel orientiere­n.
Österreich­s Kanzler Sebastian Kurz (34) will sich am Beispiel von Israel orientiere­n.

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