Mobil für Mars: Eine Bewerbung
Je länger ich mir dieses Treiben um mich herum anschauen muss, umso stinkiger werde ich. Nicht wegen des Treibens per se. Da kann ich eh nichts dran ändern. Nein. Stinkig, weil mich keiner gefragt hat, diese Marsmission zu begleiten.
Je länger ich auf der Erde bin, umso verlockender erscheint es mir, woanders sein zu können. Und der Mars bietet alles, um eine Reise dorthin attraktiv erscheinen zu lassen. Es gibt jeden Tag Sonne und keinen Regen. Auf dem Mars gibt es kein Finanzamt. Und man kann sich eine Diät sparen, man wiegt nur ein Drittel des Erdgewichts!
Mit der Technik sind die ja inzwischen weit. Jetzt ist der NASA-Rover „Perseverance“erfolgreich da oben gelandet und soll künftig nach Spuren von Leben suchen. Damit ist der Mars der einzige Planet im Sonnensystem mit 100 Prozent Elektro-Auto-Quote. Das hätte ich jetzt wohl lieber nicht schreiben sollen. Nicht, dass mir mein Startplatz von Anton Hofreiter streitig gemacht wird. Obwohl: wäre eigentlich eine klassische Win-WinSituation. Jedenfalls, nach 200 Tagen kam das Ding auf die Minute pünktlich an. Schafft in Deutschland nicht ein Regionalzug. Falls die Verantwortlichen der NASA diese Bölumne hier lesen und jetzt überlegen, was den Schreiber dieser Bewerbung qualifiziert. Erstens: Ich kann nach Hause telefonieren. Und zweitens verfüge ich bereits über ein Jahr an Erfahrung mit Überleben im kleinsten sozialen Kreis in Verbindung mit Muskel-Abbau …
Das ist natürlich alles Quatsch! Aber mittlerweile würde ich wirklich nahezu alles dafür tun, um mal wenigstens einen Tag nichts von Karl Lauterbach vernehmen zu müssen.
Bötastische Grüße! Euer Thomas Böttcher