Olympia 2032 an Rhein und Ruhr schon ausgebremst
FRANKFURT/MAIN - Deutschland hat das Bewerbungsrennen um die Olympischen Spiele 2032 schon so gut wie verloren, bevor es richtig begonnen hat.
Ausgebremst wurden die Rhein-Ruhr-Initiative und weitere Interessenten durch die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees, Brisbane/Australien bereits elf Jahre vor den Spielen zum bevorzugten Dialogpartner im Vergabeprozess zu machen. Der Vorstoß des IOC überrascht und stößt auf heftige Kritik.
„Die Mitteilung des IOC ist aus meiner Sicht weit mehr als nur eine unverbindliche Vorfestlegung auf Brisbane als Ausrichterstadt der Olympischen und Paralympischen Spiele 2032“, sagte Dagmar Freitag (SPD), die Vorsitzende des Sportausschusses des Bundestages. „Das neue
Auswahlsystem, von IOC-Präsident Thomas Bach als „kostengünstiger und unpolitischer, zudem jegliche unzulässige Einflussnahme verhindernd“gepriesen, ist aus meiner Sicht an Intransparenz kaum noch zu überbieten“, fügte Freitag hinzu.
Sommerspiele
Leichtathletik-Präsident Jürgen Kessing empfindet die Brisbane-Bevorzugung als „schmerzvollen Rückschlag“, die Spiele nach Deutschland zu holen. „Wir müssen uns grundsätzlich selbstkritisch hinterfragen, wie wir es bei möglichen künftigen Olympia-Bewerbungen schaffen, die Pole Position zu erhalten.“
Max Hartung, Säbelfechter und Vorsitzender des Vereins Athleten Deutschland, fragt: „Was war nun, elf Jahre zuvor, ausschlaggebend für die Präferenz
für Brisbane? Wenn der Prozess nicht nachvollziehbar ist, dann entsteht Misstrauen und Verdacht.“