Sie haben einen Plan!
Zwei Tage vor dem neuen Corona-Gipfel der Länderchefs mit Kanzlerin Angela Merkel (66, CDU) preschen drei Bundesländer vor: Sachsen, Thüringen und Bayern haben einen eigenen Plan erarbeitet. Alle sind Anrainer des coronaverseuchten Tschechien.
„Es ist das Land mit der höchsten Rate in Europa, wenn nicht gar weltweit“, so Ministerpräsident Michael Kretschmer (45, CDU) gestern in einer Videoschalte mit seinem bayerischen Amtskollegen Markus Söder (54, CSU). Es gebe „Eintrag“von Tschechien nach Deutschland.
Vor diesem Hintergrund verlangten beide Impfstoff-Sonderzuteilungen für Hotspots an der Grenze. Konkret kann sich Kretschmer dass Impfen aller Bürger ab 18 im Vogtland vorstellen (Inzidenz 230,5). Zudem setzt das Trio (Bodo Ramelow, 65, Linke, ist Mitunterzeichner) auf ein Schnelltest-Konzept. Laut Kretschmer
könnte das in Sachsen zum Beispiel möglichst zeitnah an Schulen Anwendung finden. Auch die schnelle Einbeziehung der Haus-, Schul- und Betriebsärzte in den Impfkreislauf fordern die drei Länder, die sich einig sind, dass es eine „richtige Balance zwischen Vorsicht und Öffnen“geben muss. Kretschmer stellte auch klar: „Eine Impfpflicht gibt es nicht ... Aber man darf nicht zu schnell nie sagen.“
Die Reaktionen auf die Initiative folgten prompt: Die sächsische Landesärztekammer warnte noch während der Schalte, es sei jetzt keine „Zeit für politische Spielchen“. Stattdessen, so Präsident
Erik Bodendieck (54), brauche es endlich eine Impfstrategie, die den Namen verdient, sowie die 2020 versprochene Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Ebenso die Schaffung funktionierender digitaler Meldesysteme und staatlich finanzierte Forschungsprogramme, um Mutationen frühzeitig zu ertappen. Auch der Fraktions-Chef der Linken im Landtag, Rico Gebhardt (57), monierte eine noch immer fehlende Impfstrategie für Sachsen. Moderater hingegen der Sächsische Handwerkstag. Präsident Roland Ermer (56) begrüßte die Initiative grundsätzlich, forderte aber
Weil Tschechien am stärksten weltweit unter Corona leidet, stellen Sachsen,
Bayern und Thüringen Impfdosen, Schnelltests und Betten zur Verfügung.
Für die deutschen Grenzregionen fordern die drei Länder Impfstoff-Sonderzuteilungen vom Bund! Im Foto der
Grenzübergang Bad Elster. auch, „umgehend Instrumente wie Schnelltests und Selbsttests in Größenordnungen anzubieten“. Die Kosten dürften keinesfalls einheimischen Handwerkern
aufgebürdet werden.