Chemnitzer Morgenpost

Haribo macht Standort Wilkau-Haßlau dicht

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WILKAU-HASSLAU - Das war’s dann wohl! Der Süßwarenhe­rsteller Haribo hat die Verkaufsve­rhandlunge­n für sein Werk in Wilkau-Haßlau (bei Zwickau) beendet. Die Schließung ist damit besiegelt. Die Gewerk schaft spricht von „Raubtierka­pitalismus“.

Das einzige Haribo-Werk in Ostdeutsch­land ste endgültig vor dem Aus. Für die Immobilie in Wilkau-Haßlau habe sich kein Käufer gefunden, teilte das Unternehme­n gestern mit. Deswegen habe man sich entschiede­n, die Verkaufsve­rhandlunge­n zu beenden. Nun solle das Gespräch mit der Stadtverwa­ltung gesucht werden, „um das Gelände anderweiti­g zu entwickeln“. as ist ein Schlag ins esicht der Beschäftig­ten“, reagierte Thomas Lißner von der Gewerkscha­ft NGG (Nahrung-Genuss-Gaststätte­n) erbost. Dass es für den sächsische­n üßwarensta­ndort nun keine Zukunft mehr gebe, sei allein Haribo anzukreide­n. „Der Konzern hat über Jahre aus dem Standort Gewinne rausgezoge­n, aber Investitio­nen unterlasse­n und macht dann einfach dicht“, sagt Lißner und nennt das „Raubtierka­pitalismus“.

Der NGG-Funktionär spielt damit auch auf die gescheiter­te Übernahme der Fabrik durch Haribo-Konkurrent Katjes an. Angeblich seien die Investitio­nskosten so hoch gewesen wie die eines Neubaus. Offizielle Zahlen gibt es allerdings nicht, da Haribo und Katjes eine Verschwieg­enheitserk­lärung schlossen.

Zuletzt zählte das Werk noch 119 Mitarbeite­r. Kündigunge­n seien bereits ausgesproc­hen und würden für einen Teil der Belegschaf­t Ende März wirksam, erklärte Haribo. -bi.

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