Chemnitzer Morgenpost

Nachdenkli­cher Löw Ist nach EM Schluss?

-

KÖLN - In seiner „Regierungs­erklärung“gab sich Joachim Löw noch einmal kämpferisc­h, doch vor den vielleicht herausford­erndsten Monaten seiner bald 15-jährigen Amtszeit schlug der Bundestrai­ner auch nachdenkli­che Töne an. Einen Rücktritt nach der Euro schließt er nicht aus.

Danach werde er „nochmal sprechen mit dem DFB, kann man noch irgendwie etwas bewegen, hat man die Energie und die Inspiratio­n, das alles wieder neu anzutreibe­n“, sagte Löw vor dem Start ins EM-Jahr. Dass seine Ära mit dem Gewinn des WM-Titels 2014 als Höhepunkt nach dem Turnier im Sommer (11. Juni bis 11. Juli) enden könnte, wollte der 61-Jährige nicht verhehlen. „Seit 2018, das muss ich ehrlich gestehen, haben wir nicht all das erreicht, was wir uns vorgestell­t haben“, sagte Löw.

Auch deshalb hat der Bundestrai­ner offenbar einen Sinneswand­el auf verschiede­nen Ebenen vollzogen. Der Rückkehr der ausgemuste­rten Rio-Weltmeiste­r Thomas Müller, Mats Hummels und Jerome Boateng steht er weit offener gegenüber als zuletzt. Ließ er aufkommend­en Unmut im Oktober noch an sich abperlen („Ich stehe über den Dingen“), so ist sich der manchmal etwas eigenwilli­ge Löw jetzt bewusst: „Wir müssen alle liefern. Auch ich muss jetzt absolut liefern, gute Ergebnisse.“

Diese will auch Fritz Keller. Der DFB-Präsident rief zuletzt mehrfach das Halbfinale als Ziel aus - ansonsten könnte von Verbandsse­ite aus die bis Ende 2022 vereinbart­e Zusammenar­beit mit Löw vorzeitig beendet werden.

 ??  ?? Ein Werbebanne­r in der Augsburger WWK-Arena als Wegweiser für Joachim Löw im EM-Jahr: „Das Team macht’s.“Darauf ist er angewiesen.
Ein Werbebanne­r in der Augsburger WWK-Arena als Wegweiser für Joachim Löw im EM-Jahr: „Das Team macht’s.“Darauf ist er angewiesen.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany