Sachsen will Schnelltests massiv ausweiten
DRESDEN - Waren noch vor wenigen Wochen Impfungen das Mittel der Stunde zur Eindämmung der Corona-Pandemie, stehen nun Tests im Fokus. Sachsen will Corona-Schnelltests deshalb massiv ausweiten.
Wie sieht der Plan dafür aus? „Vorgaben unsererseits gibt es aktuell nicht“, teilte das sächsische Gesundheitsministerium dazu auf Anfrage mit. Vorher wolle man eventuelle Vorgaben des Bundes abwarten, hieß es vor den Absprachen zwischen der Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidenten am Mittwoch. Aber den Landkreisen stehe bereits jetzt frei, Testzentren aufzubauen und Tests zu beschaffen - wie bereits in Augustusburg.
Fürs Erste sollen die Landkreise noch diese Woche mit weiteren Schnelltests aus der Landesreserve versorgt werden. Bereits am Dienstag hatte Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (62, SPD) 40 000 zusätzliche Tests für das Vogtland, 20 000 für Nordsachsen angekündigt. In beiden Landkreisen sind die Corona-Zahlen derzeit besonders hoch. „Wir müssen testen, testen, testen“, sagte Köpping.
Zu Schnelltests an Schulen hat der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (48, Grüne) Sachsen ermutigt. Bei der sogenannten Vogtlandkonferenz am Dienstagabend berichtete er von 15000 Schnelltests in den Bildungseinrichtungen in seiner Stadt - ohne einen einzigen positiven Fall. Das schnelle Testen habe Tübingen geschätzt von einer Inzidenz von 75 auf 50 gedrückt. „Man kann mit Schnelltests Infektionsketten durchbrechen“, so Palmers Ermunterung.
Auch der Landrat des Vogtlandkreises, Rolf Keil (66, CDU), hatte sich für solche Tests an Schulen ausgesprochen, aber enttäuscht angemerkt, dass das sächsische Kultusministerium noch rechtliche Bedenken sieht.