Wegen Ferndorf! Der EHV muss zum dritten Mal in Quarantäne
Wow, wer hätte das gedacht? Aue holte in der dritten englischen Woche mit dem 29:28 gegen Dormagen elf Punkte in sechs Spielen. Überragend! Aber: Jetzt muss der EHV erstmal schuldlos in Quarantäne - zum dritten Mal.
Der Grund: Beim TuS Ferndorf - dem Auer Gegner vom letzten Sonntag – wurden am Dienstag zwei Spieler positiv auf Corona getestet. Trotz negativer Ergebnisse aller Auer am gleichen Tag wurde vom Gesundheitsamt des Erzgebirgskreises für die Mannschaft eine häusliche Quarantäne angeordnet. Das Spiel morgen in Hamburg wird verschoben. Gestern wurde das Team erneut getestet, die Ergebnisse kommen heute.
„Es sind komische Regeln“, ärgert sich EHV-Manager Rüdiger Jurke.
In der Vorwoche spielte in der 2. Fußball-Bundesliga Regensburg gegen Paderborn. Davor wurde der Jahn-Trainer positiv getestet, danach sieben (!) seiner Spieler. Der SSV musste in Quarantäne.
Auf die Idee, Gegner Paderborn ebenfalls zu isolieren, kam keiner. Im Handball reagieren die Ämter anders - und wohl auch im Basketball. Komisch. „Da kommt keiner mehr mit“, so Jurke.
Im Oktober und Dezember waren 80 Prozent der EHV-Truppe positiv. „Weil man davon ausgeht, dass man nach einem positiven Test nur drei Monate immun ist, müssen wir jetzt wieder in Isolation. Die drei Monate waren vorige Woche um“, zieht Jurke die Augenbrauen hoch.
Egal, die elf Punkte jetzt in Folge kann den Auern auch kein Gesundheitsamt oder das Virus nehmen. „Ich bin froh, dass wir die Zähler gegen starke Gegner haben“, zollte EHV-Trainer Runar Sigtryggsson seiner Mannschaft ein großes Kompliment für die letzten Wochen. „Die Jungs haben sich gefangen, haben es gut gemacht“, so der stoische, gelassene Coach. Das ist aus seiner Sicht schon ein großes Kompliment, das höchste der Gefühle. Ganz nach dem bayerischen Lob „Passt scho“.
Thomas Nahrendorf