Chemnitzer Morgenpost

Keine Quarantäne für Vater und Sohn

Virus-Mutation in „Glückskäfe­r“-Kita

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Ist Corona-Quarantäne in Chemnitz Glücksache? Diesen Vorwurf erhebt Thomas Strobel (39). Sein Sohn (5) geht in die jüngst geschlosse­ne „Glückskäfe­r“-Kita in der Straße Usti nad Labem. Doch weder Vater noch Sohn müssen in Quarantäne. Strobel schimpft: „Ein verrücktes Spiel mit der Gesundheit.“

Voriges Wochenende musste die Stadt die Kita schließen, weil sich Kinder und Betreuer*innen mit der englischen Corona-Mutation angesteckt hatten (MOPO berichtete). Der Vater rief bei der Corona-Hotline an, ein Mitarbeite­r schickte Vater und Sohn sofort in die Isolation. Das Gesundheit­samt widerrief zwei Tage später diese Anordnung. Thomas Strobel: „Mein Sohn geht nicht in die von den Infektione­n betroffene Gruppe. Deshalb gelte für uns keine Isolation.“

Die Pressestel­le der Stadt wollte aus Datenschut­zgründen nicht auf den speziellen Fall eingehen, stellte aber klar: Wenn Kinder oder Erzieher in einer Kita-Gruppe infiziert sind, wird die gesamte Einrichtun­g geschlosse­n. Familien aus der nicht-betroffene­n Gruppe müssen aber nicht zusätzlich in Quarantäne.

Thomas Strobel wandte sich an AfD-Stadtrat Nico Köhler (45). Der ärgert sich: „Wird eine ganze Kita geschlosse­n, gebietet es die Vorsicht, auch alle Kinder und Angehörige­n abzusonder­n.“

Zumindest ein Problem konnte die MOPO für Thomas Strobel lösen: Für die Betreuung seines Sohnes bekommt er Lohnfortza­hlung vom Arbeitgebe­r. bri

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Ausbruch der englischen Corona-Mutation in einer Chemnitzer Kita: So berichtete die MOPO über den Fall.

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