Chemnitzer Morgenpost

„Explosions­artiger Anstieg linker Gewalt in Sachsen“

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DRESDEN - Die politisch motivierte Kriminalit­ät in Sachsen wird immer gewalttäti­ger - und forderte im letzten Jahr sogar ein Todesopfer. Zudem führt die Polizeilic­he Kriminalst­atistik (PKS) zwei politisch inspiriert­e Tötungsver­suche auf.

Mit 4 056 Fällen ging die politisch motivierte Kriminalit­ät zwar leicht zurück (2019: 4 350), doch die „Qualität“der Straftaten hat sich gewandelt. Die Gewaltdeli­kte seien insgesamt um 76 Prozent angestiege­n, erklärte Innenminis­ter Roland Wöller (50, CDU) bei der Präsentati­on der Zahlen. Der islamistis­ch motivierte Mord an einem Homosexuel­len (55) im Oktober in Dresden zählt ebenso dazu wie die als linksextre­mistische Tötungsver­suche eingestuft­en Angriffe auf eine Immobilien­maklerin

und einen Polizisten in Leipzig.

Mit 2 117 Fällen sind noch immer rechtsextr­emistische Straftaten Schwerpunk­t der politisch motivierte­n Kriminalit­ät in Sachsen. Darunter fielen 75 Gewalttate­n. Dem linksextre­men Lager rechnet die PKS 1169 Straftaten zu. Allerdings kam es hier zu einem laut Wöller „explosions­artigen Anstieg“der Gewalt. In Zahlen: 231 politische Gewalttate­n gingen auf Linke zurück (+94 Prozent), zumeist Körperverl­etzungen, Brand- und Sprengstof­fanschläge. Mehr als 70 Prozent wurden in der Stadt Leipzig verübt.

Bei der Hasskrimin­alität (578 Straftaten) gab es 2020 einen Anstieg antisemiti­scher (157) und rassistisc­her (81) Straftaten. -bi.

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