Chemnitzer Morgenpost

Wer wird neuer Bundestrai­ner?

Löw tritt nach der EM im Sommer als Bundestrai­ner zurück

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Der „ewige Jogi“hat genug - und Wunschnach­folger Jürgen Klopp winkt ab. Joachim Löw wird sein Amt als Bundestrai­ner nach der EM im Sommer überrasche­nd aufgeben, doch der DFB muss sich bei der schwierige­n Suche nach einem würdigen Erben für den Weltmeiste­rcoach neu orientiere­n. Klopp will nicht.

„Ich gehe diesen Schritt ganz bewusst, voller Stolz und mit riesiger Dankbarkei­t“, sagte Löw, gleichzeit­ig verspüre er aber „weiterhin ungebroche­n große Motivation“für die EURO. Danach endet seine Ära nach 15 Jahren, und ein neuer Mann muss ran - das aber wird „definitiv“nicht Klopp sein, wie der Teammanage­r des FC Liverpool betonte. „Nein, ich werde im oder nach diesem Sommer nicht als möglicher Bundestrai­ner zur Verfügung stehen.“

Löw hatte den DFB mit Präsident Fritz Keller an der Spitze gebeten, seinen ursprüngli­ch bis zur WM 2022 laufenden Vertrag vorzeitig zu beenden. Keller äußerte „großen Respekt“vor diesem „hochanstän­digen“Schritt und würdigte den Weltmeiste­rcoach von 2014 als „einen der größten Trainer im Weltfußbal­l“. Weil Löw sich frühzeitig entschiede­n habe, lasse er dem DFB „die nötige Zeit, mit Ruhe und Augenmaß seinen Nachfolger zu benennen“.

DFB-Direktor Oliver Bierhoff hatte zuletzt Bayern Münchens Triple-Coach Hansi Flick als Kandidaten genannt, der als Assistent mit Löw 2014 in Brasilien

den vierten WM-Titel geholt hatte. Flick gilt - anders als etwa Ralf Rangnick - aber als nicht interessie­rt. Außenseite­rchancen zumindest für einen Übergang werden „U21“-Coach Stefan Kuntz und Löws Co-Trainer Marcus Sorg zugeschrie­ben.

Gründe für seinen vorzeitige­n Abschied nannte Löw nicht. Er habe beim DFB „große Triumphe und schmerzlic­he Niederlage­n“erlebt, sagte er, „vor allem aber viele wunderbare und magische Momente“. Den schönsten in der Nacht von Rio, als Mario Götze den vierten WM-Stern vom Himmel schoss.

Der frühere Bundesliga-Trainer Löw (VfB Stuttgart, Karlsruher SC) kam 2004 als „Co“ von Jürgen Klinsmann zur Nationalma­nnschaft und beerbte seinen Chef nach dem „Sommermärc­hen“bei der HeimWM 2006. Seither kam er bei jedem Turnier mindestens ins Halbfinale, bis diese Serie nach dem Confed-Cup-Sieg 2017 bei der WM 2018 riss.

Seit dem historisch­en Vorrunden-Aus und dem folgenden sportliche­n Abstieg aus der Nations League steht der dienstälte­ste Nationalco­ach der Welt in der Kritik. Diese hatte sich angesichts des hakenden Verjüngung­sprozesses in der DFB-Elf und nach dem 0:6-Debakel in Spanien im November verschärft.

Für die EM allerdings spüre er „weiterhin den unbedingte­n Willen sowie große Energie und Ehrgeiz“, betonte Löw und versprach, er werde „mein Bestes geben“für ein erfolgreic­hes und begeistern­des Turnier.

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 ??  ?? Schön war die Zeit! Joachim Löw durfte im Sommer 2014 stolz den WM-Pokal zeigen.
Schön war die Zeit! Joachim Löw durfte im Sommer 2014 stolz den WM-Pokal zeigen.
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Wählt der DFB aus diesem Quartett den neuen Bundestrai­ner aus? Hansi Flick (v.l.), Ralf Rangnick, Stefan Kuntz und Marcus Sorg sind die ersten Nachfolge-Kandidaten. Bis zum Sommer kommen garantiert noch andere Namen dazu ...
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