Ein Bussi für Bussmann
AUE - Es hat seine Zeit gedauert, aber nun blüht Gaetan Bussmann beim FC Erzgebirge auf. Der Wunschspieler von Coach Dirk Schuster hat sich in der Rückrunde auf der linken Abwehrseite festgespielt, stand gegen Hannover zum vierten Mal in Folge in der Startelf und überzeugte erneut.
Bussmann entwickelt sich zum Veilchen! Eins abgeholt hat er sich auch schon, eine Woche zuvor in Kiel nach einem Zusammenprall. Weiß der Franzose um die Doppeldeutigkeit des Begriffs? „Das eine sind Blumen, das andere ist ein blaues Auge“, schmunzelt Bussmann.
Ein Veilchen verpasst bekam der FCE am letzten Spieltag infolge eines Standards - mal wieder. „Da müssen wir konzentrierter arbeiten. In den letzten Spielen haben wir wenige Tore aus dem Spiel heraus zugelassen, dafür aber nach Standards oder Elfmetern“, so Bussmann.
Drei der letzten vier Gegentore fielen auf diese Art und Weise.
Gegen Bochum (1:0) wiederum traf Aue nach einer Ecke. Torschütze: Gaetan Bussmann. Für ihn war es das erste Saisontor und nach der Vorlage zu Florian Krügers 3:3 gegen Hamburg der zweite Scorer-Punkt. Steht der 30-Jährige gegen Hannover nicht knapp im Abseits, hätte er den nächsten Zähler eingeheimst.
Jedenfalls scheint Bussmann ins Rollen zu kommen, nachdem ihn zu Saisonbeginn Wadenprobleme zurückgeworfen hatten und die Ersatzbank sein Stammplatz war. „Trotzdem kamen nie negative Gedanken auf. Ich habe immer an mir gearbeitet, was ich auch jetzt tun muss, um auf dem Platz zu bleiben“, hegte Bussmann zu keiner Zeit Zweifel, ob der Wechsel ins Erzgebirge
richtig war: „Dabei waren meine Frau und mein Sohn sehr wichtig. Sie sind meine ersten Fans!“Und nicht nur die begeistert der Außenverteidiger, wenn er seinen Offensivdrang auslebt. „Das geht aber noch besser“, zeigt sich Bussmann selbstkritisch: „Mannschaften, die über uns stehen, zeichnen offensiv sehr gute Außenverteidiger aus. Ich denke da zum Beispiel an Fürths David Raum, der schon 13 Vorlagen hat.“
Balance zwischen Defensive und Offensive ist das A und O. Bussmann: „Einer meiner ehemaligen Trainer in Frankreich pflegte zu sagen: ‚Stürmen kannst du, verteidigen musst du.‘ Meine erste Aufgabe ist das Verteidigen, aber letztlich macht es die Mischung aus beidem.“Michael Thiele