Drux fällt aus! Jetzt lastet viel auf Webers Schultern
BERLIN - Alfred Gislason lamentierte nicht. Zetern und Zaudern ist nicht sein Ding.
Der Ausfall von Paul Drux, seinem Superjoker für die Olympia-Qualifikation, sei zwar „richtig schade“, sagte der Bundestrainer der deutschen Handballer. Doch er verwies sofort auf seinen breiten Kader von 19 Spielern. „Das ist ein bisschen Glück im Unglück“, so Gislason.
Das kurzfristige Fehlen von Drux, so viel steht allerdings fest, trifft das deutsche Team an einer neuralgischen Stelle. Bei aller durch die Rückkehrer hinzugewonnenen Qualität in der Defensive: Durch die
Knieverletzung (Außenmeniskusschaden) des enorm zweikampfstarken und variabel einsetzbaren Rückraumspielers könnte der Angriff bei der ohnehin schon kniffligen Olympia-Mission zur Problemzone werden.
Schon bei der historisch schlechten WM im Januar (Platz 12) hakte es in den entscheidenden Momenten im deutschen Offensivspiel. Drux hatte sich als Gislasons Edeljoker immer wieder als belebendes Element erwiesen - eine Option, die dem Isländer in den Spielen gegen Vizeweltmeister Schweden (morgen, 15.15 Uhr/ARD), den EM-Vierten Slowenien (Sonnabend, 15.35 Uhr/ZDF) und AfrikaVertreter Algerien (Sonntag, 15.45 Uhr/ZDF) nun fehlt.
Die Verantwortung lastet jetzt noch mehr auf den Schultern von Spielmacher Philipp Weber und Shooter Julius Kühn. Auch die bei der
Handball
WM fehlenden Linkshänder Steffen Weinhold und Fabian Wiede sowie Sebastian Heymann sollen (und müssen) den Angriff mit ihrer Wucht (Weinhold und Heymann) und ihrem Spielwitz (Wiede) beleben, wenn Deutschland am Ende des Viererturniers als Erst- oder Zweitplatzierter das
Ticket für Tokio in den Händen halten will.
„Ich glaube, wir gelten als
Favorit“, sagte Wiede selbstbewusst.
Ungeachtet des Drux-Ausfalls habe das deutsche Team mit den Rückkehrern „sehr gute Spieler dazubekommen“. Im Training habe man bereits wieder so gespielt, „als wären wir nie weg gewesen“. Das macht reichlich Hoffnung ...