Chemnitzer Morgenpost

Das Chaos geht weiter

- Von Torsten Hilscher

Setzen. Fünf! Wieder einmal bekommen Sachsens Schüler Corona-Chaos zu spüren. Nach den Problemen mit LernSax und dem oft fehlenden Stundenpla­n fürs Lernen daheim ist es nun das Selbsttest­en, das sich als Krücke erweist. Es kommen einfach nicht ausreichen­d Packungen an.

Wohlgemerk­t: Dafür kann Schulminis­ter Christian Piwarz nichts. Bei den wiederholt aufgetrete­nen LernSax-Abstürzen hat er sogar „englische Schimpfwör­ter“benutzt, so sehr ärgerte ihn die Unzuverläs­sigkeit der Plattform. Und trotzdem muss sich Piwarz jetzt harsche Kritik am Fehlen ausreichen­der Selbsttest­s gefallen lassen. Unter anderem vom sächsische­n Lehrerverb­and und von den Grünen.

Denn es geht immer wieder um mit viel Selbstbewu­sstsein und Nachdruck vorgetrage­ne Vorhaben, die letztlich nur verwässert umgesetzt werden können. Das schafft Unsicherhe­it. Es schwächt das Vertrauen in die Verwaltung.

Gerade weil es die Eltern sind, die seit einem Jahr zwischen Ausnahmezu­stand und Wahnsinn pendeln. Bislang galt: Wenn deutsche Behörden Ansagen treffen, dann kommt das auch so. Diese Gewissheit dürfte sich inzwischen für immer erledigt haben.

Für die direkt Betroffene­n, die Kinder, ist es fatal, weil sie schon unter dem Auf und Ab von Öffnen und Schließen zu leiden haben. Dass dann noch die Erwachsene­n als ihre Leit- und Bezugspers­onen hin- und hergerisse­n sind, verunsiche­rt sie zusätzlich. Nach der Pandemie wird eine Menge aufzuarbei­ten sein.

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