Das Chaos geht weiter
Setzen. Fünf! Wieder einmal bekommen Sachsens Schüler Corona-Chaos zu spüren. Nach den Problemen mit LernSax und dem oft fehlenden Stundenplan fürs Lernen daheim ist es nun das Selbsttesten, das sich als Krücke erweist. Es kommen einfach nicht ausreichend Packungen an.
Wohlgemerkt: Dafür kann Schulminister Christian Piwarz nichts. Bei den wiederholt aufgetretenen LernSax-Abstürzen hat er sogar „englische Schimpfwörter“benutzt, so sehr ärgerte ihn die Unzuverlässigkeit der Plattform. Und trotzdem muss sich Piwarz jetzt harsche Kritik am Fehlen ausreichender Selbsttests gefallen lassen. Unter anderem vom sächsischen Lehrerverband und von den Grünen.
Denn es geht immer wieder um mit viel Selbstbewusstsein und Nachdruck vorgetragene Vorhaben, die letztlich nur verwässert umgesetzt werden können. Das schafft Unsicherheit. Es schwächt das Vertrauen in die Verwaltung.
Gerade weil es die Eltern sind, die seit einem Jahr zwischen Ausnahmezustand und Wahnsinn pendeln. Bislang galt: Wenn deutsche Behörden Ansagen treffen, dann kommt das auch so. Diese Gewissheit dürfte sich inzwischen für immer erledigt haben.
Für die direkt Betroffenen, die Kinder, ist es fatal, weil sie schon unter dem Auf und Ab von Öffnen und Schließen zu leiden haben. Dass dann noch die Erwachsenen als ihre Leit- und Bezugspersonen hin- und hergerissen sind, verunsichert sie zusätzlich. Nach der Pandemie wird eine Menge aufzuarbeiten sein.