Silberstadt Freiberg öffnet die Schatulle
Während viele Kommunen in den Sparmodus geschaltet haben, will Freiberg bis 2025 kräftig investieren. Mehr als 90 Millionen Euro sollen in Stadtentwicklung, Infrastruktur, Bildung und weitere Bereiche fließen.
„Das ist in Zeiten der wirtschaftlichen Stagnation durch die Corona-Krise ein deutliches Zeichen: Die Silberstadt nimmt Geld in die Hand, um für Wachstum zu sorgen und die regionale Wirtschaft zu unterstützen“, sagt Oberbürgermeister Sven Krüger (47, parteilos). Trotz Unsicherheiten infolge der Pandemie will die Stadt vorneweg gehen. „Alle Maßnahmen werden die Stadt deutlich bereichern.“
Prominentestes Beispiel ist der marode Bahnhof. Dieser befindet sich seit einem Jahr in Besitz der Stadt und wird für rund 18 Mio. Euro aufwendig saniert. Mehr als 800 Bürger sammelten Ideen zur Nachnutzung (u.a. Disco, Kiosk, Indoorspielplatz). Jetzt sucht die Stadt einen Investor mit einem nachhaltigen Konzept. Bauzeit: vermutlich bis 2025.
Viel gebaut wird auch in der Altstadt. Das aus dem 17. Jahrhundert stammende und einst von Oberberghauptmann August von Herder (1776-1838) bewohnte Herderhaus wird denkmalgerecht saniert und erweitert. 2022 soll das Stadtarchiv die 4 000 Quadratmeter einnehmen. Der Umbau gehört zu den teuersten Maßnahmen.
Kostenpunkt: 21,2 Mio. Euro.
Nur 200 Meter weiter wartet das nächste Projekt. Der Zwischenbau, der als barrierefreier Zugang zum Stadt- und Bergbaumuseum dienen soll, musste wegen seiner BetonOptik viel Kritik ertragen. Inzwischen haben sich die Kosten auf 5,4 Mio. Euro verdoppelt.
Von den 90 Mio. Euro stemmt Freiberg rund 25 Millionen mittels Eigenanteil und Krediten selbst.
Der Großteil stammt aus Fördermitteln. tgr