Chemnitzer Morgenpost

Polizei erschießt Schwein mit Maschinenp­istole

Beamte als Jäger im Einsatz

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GÖRLITZ - Im Osten Sachsens ist die Bundespoli­zei plötzlich als Jäger unterwegs. Immer wieder müssen an Zugstrecke­n verletzte Tiere erschossen werden. Dafür gibt es mehrere Ursachen.

In der Nacht zu gestern knallte es plötzlich zwischen Lohsa und Uhyst. „Kurz vor Mitternach­t wurden wir alarmiert, dass ein Zug dort ein Wildschwei­n erfasst hat“, sagt Michael Engler (49) von der Bundespoli­zeiinspekt­ion Ludwigsdor­f. „Vor Ort war ein Tier bereits verendet, wir fanden aber noch ein zweites mit schweren Verletzung­en.“

Der Beamte zog seine Maschinenp­istole MP5 und erlöste das Schwein mit zwei Schüssen von seinen Leiden.

Kein Einzelfall: Allein in der vergangene­n Woche musste die Bundespoli­zei zu einem Hirsch und drei Schweinen ausrücken. „Seit Anfang des Jahres fällt uns schon auf, dass wir mehr solcher Einsätze haben“, so Engler. Das liegt zum einen daran, dass es eine neue Anordnung für Lokführer gibt, alle Unfälle zu melden. Aber auch die Schutzzäun­e gegen die Afrikanisc­he Schweinepe­st haben da wohl einen Einfluss.

„Wir stellen schon fest, dass sich das Wechselver­halten

der Tiere ändert“, sagt Hans-Dietmar Dohrmann (70), Vorsitzend­er des Jagdverban­ds Niederschl­esische Oberlausit­z. „Dabei kommt es auch zu vermehrten Überquerun­gen von Straßen und Gleisen. Autofahrer müssen jetzt sehr vorsichtig sein.“

Und wegen der Seuche wird das Areal ausgeweite­t. Laut Gesundheit­sministeri­um wird „die Umzäunung des gefährdete­n Gebietes umgehend erfolgen“. eho

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Auch dieses Schwein geriet im März vor einen Zug im Landkreis Görlitz.
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