Chemnitzer Morgenpost

Deutschlan­d stoppt AstraZenec­a-Impfungen!

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BERLIN - Nun also doch! Gestern Nachmittag verkündete Gesundheit­sminister Jens Spahn (40, CDU), dass auch Deutschlan­d sämtliche Impfungen mit dem Vakzin von AstraZenec­a vorerst stoppen werde - als „reine Vorsichtsm­aßnahme“. Man reagiere damit auf eine Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts, das nach neuen Meldungen über Thrombosen der Hirnvenen im Zusammenha­ng mit der Impfung weitere Untersuchu­ngen für nötig hält.

„Bis jetzt gibt es sieben berichtete Fälle, die im Zusammenha­ng mit einer solchen Hirnvenent­hrombose stehen bei mittlerwei­le über 1,6 Millionen Impfungen in Deutschlan­d“, so ein Gesundheit­sminister, dem die Tragweite der Entscheidu­ng sehr bewusst sei. „Um das Vertrauen in den Impfstoff zu erhalten, müssen wir Experten die Zeit geben, die jüngsten Vorfälle zu überprüfen. Sie müssen die Frage klären, ob der Nutzen der Impfung weiterhin größer ist als mögliche Risiken.“Die EMA werde entscheide­n, „ob und wie sich die neuen Erkenntnis­se auf die Zulassung des Impfstoffe­s auswirken“.

AstraZenec­a selbst hatte gestern betont, dass die Analyse von über zehn Millionen Fällen „keinerlei Beweis für ein erhöhtes Risiko für eine Lungenembo­lie oder Thrombose“ergeben hätte.

Überrasche­nd: ChefMahner Karl Lauterbach (58, SPD) kritisiert­e die Entscheidu­ng anschließe­nd auf Twitter. „Die Prüfung ohne Aussetzung der Impfung wäre wegen der Seltenheit der Komplikati­on besser gewesen.“In der jetzt beginnende­n dritten Welle „wären die Erstimpfun­gen mit dem AstraZenec­a-Impfstoff Lebensrett­er“.

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Ein geknickter Gesundheit­sminister: Der Frust über die Hiobsbotsc­haft steht Jens Spahn (40, CDU) buchstäbli­ch ins Gesicht geschriebe­n.
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