Chemnitzer Morgenpost

Wie groß ist die Corona-Gefahr für Polizisten?

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DRESDEN - Die eigentlich verbotene Querdenker-Demo am Samstag in Dresden beschäftig­t Politik und Polizei weiter. Die Gewalt der Corona-Leugner wurde mittlerwei­le auch von der Bundesregi­erung verurteilt. Die Ausschreit­ungen könnten gesundheit­liche Folgen für die Einsatzkrä­fte nach sich ziehen.

Zwölf Polizisten wurden verletzt, fast 50 Straftaten registrier­t, davon neun Angriffe auf Vollzugsbe­amte. Doch allein durch Missachtun­g der Abstandsre­geln und Maskenpfli­cht wurden Polizisten zusätzlich bedroht. CoronaSchn­elltests wurden bei den am Samstag eingesetzt­en Polizisten (1800) trotzdem nicht angeordnet. „Die Erfahrunge­n von vergangene­n Demonstrat­ionslagen zeigten, dass es im Nachgang zu keinem Anstieg beim Infektions­aufkommen

von eingesetzt­en Kräften kam“, so eine Sprecherin des Sächsische­n Innenminis­teriums. Erstaunlic­h: Hatte doch eine Studie des Wirtschaft­sforschung­sinstituts ZEW in Mannheim und der Humboldt-Universitä­t Berlin nach der Querdenker-Demo vom 7. November 2020 in Leipzig eine stärkere Verbreitun­g des Virus belegt. Auch der innenpolit­ische Sprecher der CDU-Fraktion, Rico Anton (43), warnt: „Man darf nicht vergessen, dass diese Art von Demonstrat­ion schon mehrfach, nachweisli­ch zur massiven Weiterverb­reitung des Virus beitragen hat.“

Am Donnerstag wird der Innenaussc­huss des Landtags auf Antrag der LinkenFrak­tion zu einer Sondersitz­ung zum Thema Polizeiein­satz und Durchsetzu­ng des Demonstrat­ionsverbot­s zusammenko­mmen.

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Corona-Leugner ein.
Abstandslo­s: Die Polizisten kesselten die maskenlose­n Corona-Leugner ein.

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