702 Hansa-Fans feiern ihre Rückkehr
Das Spiel war bereits angepfiffen und die Musik abgestellt, als die rund 700 Rostocker Fans die Vereinshymne „Hansa forever“einfach weiter trällerten. Der Gesang war zwar nicht gerade ohrenbetäubend, die Schalparade wies reichlich Lücken auf, es roch auch nicht nach Bratwurst und Bier. Und doch war so etwas wie Stadion-Atmosphäre zu spüren.
Erstmals seit dem 1. November 2019 waren beim Drittligaspiel zwischen Hansa Rostock und dem Halleschen FC (1:0) wieder Fans erlaubt. Offiziell gezählte 702 Zuschauer feierten im Ostseestadion den wichtigen Sieg der Mecklenburger im Aufstiegsrennen - und ihre eigene Rückkehr. „Wir haben es genossen und den Fans auch etwas zurückgegeben, indem wir dieses Spiel auch für sie gewonnen haben“, sagte Han- sa-Trainer Jens Härtel im NDR. Siegtorschütze John Verhoek sprach hinterher von einem „gei- len Gefühl“.
Aber nicht nur atmosphärisch war das Pilotprojekt ein Erfolg, auch organisatorisch zogen die Verantwortlichen ein positives Fazit. Die wichtigste Nachricht:
Die 1100 Coronatests fielen alle negativ aus. Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen meinte: „Für Rostock ist das ein großer Tag.“
Auf die Hansestadt schaute ganz Sport-Deutschland. Die erfolgreiche Durchführung gibt den Profivereinen trotz bundesweit steigender Corona-Fallzahlen zumindest Hoffnung auf eine Fan-Rückkehr. Auch in der 1. und 2. Bundesliga liegen die Pläne längst in der Schublade, doch ein Öffnen der Stadiontore in der dritten Welle ist problematisch. Dieses Hindernis war für Hansa deutlich kleiner: In
Rostock lag der Inzidenzwert am Spieltag bei 22,9 und damit deutlich unter dem Bundesschnitt (99,9).