Schusters Top-Er seine beiden Stürm
AUE - „Aber der Kollege hat Ahnung, hat es richtig wahrgenommen. Freut mich!“Diese beiden Sätze sagte Aues Trainer Dirk Schuster auf der Pressekonferenz nach dem 2:0 gegen Sandhausen, als die MOPO nachfragte, ob denn die Systemumstellung zur Pause der Schlüssel für den Sieg war? Denn in Halbzeit eins lief nicht viel. Ob Lob oder
Spitze, sei mal dahingestellt: Es wurde noch mehr festgestellt.
Zum Beispiel, dass die personelle Not so groß war, dass mit Philipp Klewin und Kevin Haar beide Ersatzkeeper auf der Bank saßen, um die Lücken aufzufüllen. Zumindest waren Sören Gonther und Florian Ballas noch rechtzeitig fit geworden, sonst wäre es richtig eng geworden. Beide spielten solide, „Balla“sogar mehr als das. Er stach heraus.
Eine weitere Beobachtung: Jan Hochscheidt fremdelte an diesem Tag mit der linken Außenbahn, nahm zu Beginn kaum am Spiel teil. Sandhausen hatte daher zu viel Platz, was Schuster zur Systemänderung drängte. „Uns war klar, dass wir etwas verändern mussten“, sagte er. Er stellte von Vierer- auf Dreierkette um, ließ Hochscheidt zentral spielen, schickte JohnPatrick Strauß von der Sechser-Position auf die rechte Mittelfeldseite und Florian Krüger zusammen mit Pascal Testroet in den Sturm. Nun hatte der SVS bis zur 80. Minuten keine Chance mehr. „Das war ein wichtiger Aspekt, wir haben so mehr Zugriff bekommen. Es hat genauso funktioniert, wie wir es uns vorgenommen hatten“, so der 53-jährige Coach.
Die letzte Beobachtung zum Spiel und gleichzeitig wohl auch seine tollste Erkenntnis: Auf seine beiden Angreifer ist Verlass, sie knipsen zuverlässig. Krüger war in Durchgang eins kaum zu sehen, stand beim 1:0 (54.) aber da, wo er stehen musste. „Paco“ließ sich von seinem Scheibenschießen in Darmstadt nicht aus der Ruhe bringen. Wie er das 2:0 (69.) machte, war Extraklasse. Er schob den Ex-Chemnitzer Nils Röseler ins Karussell und schnippelte die Kugel mit links nicht scharf, aber platziert ins Netz.
Beide haben jetzt elf Saisontore. Wen sieht Schuster am Ende der Spielzeit in der internen Rangliste vorn? „Das ist mir relativ egal, solange wir unsere Ziele erreichen. Mir sind sie beide lieb. Am besten, sie packen noch ein paar Tore oben drauf und gehen zusammen mit der gleichen Anzahl in die Sommerpause.“Salomonisches Urteil, wie die MOPO heraushörte ... Thomas Nahrendorf