Von der „Freude-Impfung“bis zu „Kuchen-Konzerten“
DRESDEN – Glücklichsein ist eine Kunst - gerade derzeit. Sich erfreuen können an dem, was man hat und Freude weiterschenken. Darum dreht sich alles im „Institut für gute Laune der Neuen Sympathischen Moderne“von Thomas Preibisch (47).
„Es ist ein Ort, an dem Forschung und Kunst zu etwas Neuem verschmelzen“, sagt der Neustädter Künstler, der außerdem im Kartoffeldruck, als Autor, Liedermacher, Sänger und Radiomoderator versiert ist. Er forscht über gute Laune und wie man sie weiterverbreitet. Sein Motto: „Wenn man schon einmal eine Krise hat, sollte man sie auch nutzen, um etwas positiv zu verändern. Wir forschen an einem gut gelaunten Menschen und Wegen dorthin.“Unter anderem empfiehlt er die „Freude-Impfung“, beispielsweise mit einem Kompliment, Lob oder Geschenk an andere Menschen. Oder man reicht eine „kleine gute Laune“weiter, ein geldstückgroßes Minikunstwerk aus Pappe, bedruckt mit einer fröhlich bunten Menschenkette.
Manchmal liegt das Glück auch auf der Straße.
Wenn Preibisch etwa
Cent- oder
Euromünzen, auf einer Seite bemalt mit lachenden
Gesichtern, einfach draußen „verliert“und damit die
Finder erfreut
Er ist sicher
„Lebendig wird die gute Laune nur, wenn man sie verschenkt.“
Sein „Institut für gute Laune“sieht er daher als ein Aktionskunstwerk, das mit den Mitteln der Kunst immer auch an einer zukünftigen Gesellschaft forsche, in der es für jeden stimmt. Wichtige „Instituts-Mitarbeiter“seien J.W. von Goethe mit seinen Forschungen zu Farbenlehre, Naturgesetzen, Metamorphose und zur Bestimmung des Menschen sowie Joseph Beuys mit seiner Überzeugung, dass jeder Mensch ein Künstler ist und seiner Idee der sozialen Plastik, die alle verbindet. Diese Ideen werden im „Institut“lebendig gehalten und weiterentwickelt. Bildnisse von großen Dichtern und Denkern zieren die Krone, die Preibisch aufsetzt, wenn er unterwegs ist mit seiner Aktionskunst. Er hat auch eine eigene Währung, die Kartoffelmark, erfunden, die man eintauschen kann durch eigene, kreative Dinge und Talente. Seit 2009 gibt es das „Institut für gute Laune“. Sein Atelier mit eigenem Bild- und Tonstudio befindet sich am Martin-Luther-Platz er Dresdner stadt. e vert er denn
selbst echte ne? „Inm ich etwas stand zu mir hme, nicht es zu ernst he und über mich ber lachen kann“, sagt omas Preibisch. Gute Laune be er, wenn er das Leben und Proeme wie ein Kind spielerisch beachtet. Beim Loslassen trüber Geanken hilft ihm eine Übung: „Sich orgens vor den Spiegel stellen, it dem Finger auf sich zeigen und sagen: Das soll ich sein?!“Dann muss er schon schmunzeln über sein Spiegelbild.
Preibisch ist künstlerischer Autodidakt. Sein Geld verdient er mit Vorträgen und Workshops für Firmen und andere Interessierte zu Teambuilding und Kreativität, moderiert seine eigene Sendung, „Frühstücksradio mit Spaß“auf Coloradio, immer sonntags um 12 Uhr. Ende März soll seine YouTube-Show „Wunderbares für Wahres“starten. Sobald der Lockdown es zulässt, will Preibisch immer Sonntagnachmittags „Kuchen-Konzerte“im Stadtteilhaus Äußere Neustadt veranstalten, wo er auch ausstellt. Plan: Jeder Zuschauer bringt zwei Stück Kuchen mit - eins für sich selber und eins für den Künstler. Dafür singt und musiziert Thomas Preibisch zur Gitarre und am Klavier, danach wird gemeinsam geschmaust und palavert. Grund: Backen sei schließlich auch eine Kunst.