Eltern protestieren mit Kinderschuhen
- Der Protest zahlreicher Eltern aus den Landkreisen Erzgebirge und Zwickau gegen Schul- und KitaSchließungen sorgte am Wochenende für Aufsehen. Vor Dutzenden Rathäusern wurden Kinderschuhe, -zeichnungen und -appelle platziert. So war etwa in Hohenstein-Ernstthal, Olbernhau und Thalheim kein Reinkommen mehr, weil Treppen und Zugänge mit Demo-Material versperrt waren.
„Öffnet die Schulen!“und „Gebt unseren Kindern ihr Leben zurück!“ist da auf Schildern zu lesen. „Kinder haben Rechte!“- das schippten Unbekannte in ein verschneites Feld in Lößnitz. In Neukirchen reagierte Bürgermeister Sascha Thamm (34, Freie Wähler) auf den Protest: „Die Schuhe und Meinungsäußerungen werden wir den Entscheidungsträgern in Dresden übergeben.“Die Erzgebirgs-Bürgermeister hätten in einer Videokonferenz mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (45, CDU) eindringlich darum geworben, dass Schulen und Kitas geöffnet bleiben sollen „leider ohne Erfolg.“
Auch Nico Dittmann (35, parteilos),
Bürgermeister von Thalheim, stärkt den Eltern den Rücken: „Die Schulen sollen auf sichere und nachhaltige Weise geöffnet werden. Da stehen wir Bürgermeister geschlossen dahinter.“Diese Position haben die Rathaus-Chefs zudem in einem Offenen Brief an Kretschmer deutlich unterstrichen. Außerdem müsse eine neue Strategie her, heißt es in dem Schreiben: „Wir haben im Erzgebirgskreis aktuell Kommunen, die eine Größe aufweisen, bei denen ein positiv getesteter Fall in sieben Tagen sofort zu einer Inzidenz von mehr als 100 führt.“