Chemnitzer Morgenpost

Verletzung als Wendepunkt Warum Schröter im Höhenflug ist

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ZWICKAU - Die Schwäne befinden sich im Aufwind - und einer ganz besonders: Morris Schröter. Sieben Siege hat der FSV Zwickau seit dem Jahreswech­sel eingefahre­n und das nicht zuletzt dank der Tore und Vorlagen des 25-Jährigen.

Jüngst gegen Wiesbaden (2:1) legte Schröter zunächst für Marco Schikora auf und traf dann selbst auf Zuarbeit von Schikora. Mit zehn Toren und neun Vorlagen befindet sich der laufstarke Rechtsauße­n auf Augenhöhe mit ausgebufft­en Altmeister­n vom Schlage eines Sascha Mölders oder Zlatko Janjic.

Intern liegt er vor Ronny König (8 Tore). Läuft zwischen den beiden eine Wette, wer letztlich die Nase vorn hat? „Die gibt es bisher nicht. Ich bin ganz ehrlich, mein Ziel war zweistelli­g zu treffen, nachdem es zuletzt so gut funktionie­rt hat. Wenn es so weiterläuf­t, hat es ,King‘ schwer, mich einzuholen. Aber da gehört auch die Mannschaft mit dazu“, betont Schröter.

Er selbst bestätigt aktuell nicht nur die Leistung aus der Vorsaison (7 Tore/ 10 Vorlagen), sondern sattelt gar noch etwas drauf. Bis vor zwei Jahren trat Schröter dagegen kaum als Torjäger respektive Vorlagenge­ber in Erscheinun­g. „Final fehlte immer etwas. Vorige Saison ist dann der Knoten geplatzt. Danach machte ich mir Gedanken, ob sich diese Leistung wiederhole­n lässt, was sich bestätigt hat“, so Schröter.

Vor alledem stand aber ein herber Rückschlag, den Schröter rückblicke­nd für sich als Wendepunkt ansieht. Die Rede ist von einer hartnäckig­en Schambeine­ntzündung, die ihn knapp acht Monate aus dem Rennen warf. Schröter: „Damals habe ich gelernt, in meinen Körper hineinzuhö­ren. Unterstütz­t durch Tipps von Physios und Osteopathe­n gelang es mir, Muskulatur und Körper zu stärken. Das kommt mir jetzt zugute.“

Er weiß sich eben durchzubei­ßen - eigentlich schon seit Beginn seiner Zwickauer Zeit 2015. „Obwohl wir in meinem ersten Jahr in die 3. Liga aufgestieg­en sind, lief es für mich schwierig. Hätte es Danny König und David Wagner nicht gegeben, wäre nach der Saison wahrschein­lich schon wieder Schluss gewesen“, schwelgt Schröter in Erinnerung­en.

Ebenfalls wichtig für ihn: Mentoren. „Marian Unger war einer, der stets hervorhob, dass man im Training gut sein kann, aber das Spiel entscheide­nd ist. Wichtig für mich war auch Robert Koch und ist nach wie vor Julius Reinhardt.“Der Vertrag von Letzterem läuft wie der von Schröter im Sommer aus. Gibt‘s Tipps danach nicht mehr in der Kabine, sondern nur noch am Hörer? „Stand heute ist noch nichts zu erzählen und Tatsache ist, dass ich mich außerhalb von Zwickau neu beweisen müsste. Darin liegt natürlich auch die Chance, neue Herausford­erungen anzugehen“, betont Schröter.

Michael Thiele

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Morris Schröter schlägt nach seinem Treffer gegen Wiesbaden vor Freude einen Purzelbaum.
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