„Tor hat gezählt, Ende der Diskussion“
Piraten-Goalie Andryukhov schaut lieber auf Heilbronn
CRIMMITSCHAU - Tor ist, wenn der Schiri pfeift. Den Eispiraten kam das gegen Bayreuth (3:0) gelegen. Travis Ewanyk jagte den Puck aus Nahdistanz im zweiten Drittel eindeutig übers Gehäuse. Der gebürtige Kanadier schien sich erst darüber zu ärgern, aber als die Referees auf Tor entschieden, jubelte er verhalten.
Es war eine Fehlentscheidung, wie die Unparteiischen auf der DEL2-Seite zugeben. „Als vorderer Schiedsrichter stehe ich circa zwei Meter seitlich vom Torschützen. Der Crimmitschauer Spieler schießt auf das Tor und ich sehe im langen Eck etwas Schwarzes einschlagen“, erklärte Hauptschiedsrichter Jens Steinecke. „Die Crimmitschauer freuen sich. Die Spieler von Bayreuth fahren ohne irgendein Anzeichen der Reklamation zur Bank. Das Tor wird angesagt, das Spiel geht weiter.“
In der Drittelpause hätten Bayreuth und das Schiri-Gespann per Anruf erfahren, dass es kein Treffer war. „Ich bin vom Glauben abgefallen. Es tut uns leid und ärgert uns selbst“, so Steinecke. Tigers-Coach Petri Kujala sah es ihm nach, weil „Schiedsrichter auch Fehler machen“. Piraten-Goalie Ilya Andryukhov: „Das Tor hat gezählt, Ende der Diskussion. Außerdem freut es mich für Travis‘ Statistik.“Team-Kollege Petr Pohl hatte vergangene Saison (damals als Eislöwe) eine ähnliche Situation. Er fuhr aber zum Schiri und hat gesagt, dass die Scheibe nicht drin war. Für dieses Fairplay gab‘s Applaus.
Andryukhov freute sich nach dem Spiel über seinen zweite Shutout im rot-weißen Trikot. Das hilft dem Deutsch-Russen auch im internen Dreikampf mit Michael Bitzer und Mark Arnsperger - und liefert Coach Mario Richer gewichtige Argumente, den 30-Jährigen heute in Heilbronn zwischen die Pfosten zu stellen: „Unsere Aufgabe ist einfach: Siegen und unsere Fans zufriedenstellen.“mthi/elu