Chemnitzer Morgenpost

Prosit, hier kommt die Digitalisi­er-Bar!

Automatisc­he Cocktail-Kunst

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Eine Kultur-Bar wird zur „Digitalisi­er-Bar“: Das Lokomov am Fuß des Chemnitzer Sonnenberg­s zeigt automatisi­erte Kunstwerke in einer Schaufenst­er-Ausstellun­g. Da kommen Technik-Freaks und Kunst-Liebhaber gleicherma­ßen auf ihre Kosten.

Hinter den Lokomov-Schaufenst­ern in der Augustusbu­rger Straße 102 flimmern Bildschirm­e und Neonröhren, eine Schreibmas­chine schreibt wie von Geisterhan­d. Die Werke stammen von den 20 kreativen Bastlern des „Chaostreff Chemnitz“. Der Kultur-Verein „Klub Solitaer“organisier­te die Ausstellun­g. Damit wollen sie die Automatisi­erung der Kultur thematisie­ren, erklärt „Klub Solitaer“Vorstand Robert Verch (35).

Das gelingt beispielsw­eise durch den „Cocktailbo­t“: ein automatisc­her Cocktail-Mixer, der den Barkeeper ersetzen könnte. Aber ganz ohne Menschen geht es nicht: „Der Cocktailbo­t braucht jemanden, der die Cocktails trinkt. Das sind die Grenzen der Automatisi­erung“, sagt Robert Verch.

Jeden Abend leuchtet das „Bürolarium“auf. In den Röhren flackert kaltes Neonlicht. Ein Solarium für Menschen, die aufgrund des Lockdowns nicht mehr ins Büro dürfen: „Damit kann man die Büroblässe wiederhers­tellen.“

Ein Bildschirm zeigt ein digital verfremdet­es Live-Video der Lokomov-Umgebung. „Darin kann man sich selber sehen wie eine Märchenfig­ur“, so Vorstand Verch.

Die Schaufenst­er-Ausstellun­g hält noch mehr Überraschu­ngen bereit. Sie läuft bis zum 5. April. jp

 ??  ?? „Klub Solitaer“-Vorstand Robert Verch (35) testet den vollautoma­tischen „Cocktailbo­t“.
Robert Köpferl (40) vom „Chaostreff Chemnitz“präsentier­t seinen „Pixelscree­n“.
„Klub Solitaer“-Vorstand Robert Verch (35) testet den vollautoma­tischen „Cocktailbo­t“. Robert Köpferl (40) vom „Chaostreff Chemnitz“präsentier­t seinen „Pixelscree­n“.
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