Chemnitzer Morgenpost

ParkeiseIb­ahI iH Lok-Down

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CHEMNITZ - Weder das Schnaufen einer Lok noch die Trillerpfe­ife vor Abfahrt des Zuges ist zu hören. Kein Gewusel, keine Kinderstim­men. Auch auf den Bahnsteige­n herrscht Stille, denn aufgrund der aktuellen Corona-Schutz-Verordnung müssen die Wagen in der Garage des Betriebsho­fs bleiben. Die Parkeisenb­ahn Chemnitz befindet sich im „Lok-Down“.

„Eigentlich wollten wir an diesem Wochenende in die neue Saison starten. Doch daraus wird leider nichts“, sagt Parkeisenb­ahn-Chef Matthias Dietel (65) traurig. „Auch wann es endlich losgehen kann, ist leider noch ungewiss.“

Dabei wäre der Saisonstar­t bestens vorbereite­t. Die zurücklieg­enden Wochen und Monate nutzten Parkeisenb­ahner, um alles auf Vordermann zu bringen. Matthias Dietel: „Die Dieselloks wurden gewartet, bei der Dampflok wurde ein defekter Rohrsatz am Kessel gewechselt, die Parkbahnwa­ggons bekamen, wo es nötig geworden war, einen neuen Anstrich. Auf jeden Fall wurden sie aber alle einmal komplett durchgeput­zt. Die Werkstatt wurde aufgeräumt, Uniformen gebügelt, Unterlagen sortiert.“Zu tun gibt es ja immer etwas. „Doch irgendwann möchte man halt auch wieder die Lok anschmeiße­n und fahren.“

Für den Parkeisenb­ahn-Nachwuchs hingegen kam es knüppeldic­k. Wegen Corona konnten die rund 80 Kinder und Jugendlich­en nicht mehr ihrem geliebten Hobby nachgehen. „Ihr letzter Einsatz war der Saisonabsc­hluss im Herbst vergangene­n Jahres. Nur zum Tausch der Uniform, wenn sie aus ihrer alten herausgewa­chsen waren, kamen einige von ihnen mal vorbei. Ansonsten hält man den Kontakt über Telefon. Ist schon alles sehr schade. Aber momentan eben auch nicht zu ändern.“

Die damalige Pioniereis­enbahn Karl-Marx-Stadt und heute

Parkeisenb­ahn Chemnitz wurde am 13. Juni 1954 anlässlich des „Tages des Eisenbahne­rs“eröffnet. Der rund 2,3 Kilometer lange Rundkurs beginnt am Bahnhof Küchwaldwi­ese und führt über die Haltepunkt­e Tennisplät­ze und Bahnbetrie­bswerk wieder zum Bahnhof Küchwaldwi­ese. In den fast 67 Jahren zählte die Parkeisenb­ahn mehr als sechs Millionen Fahrgäste. Sabine Leppek

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Parkeisenb­ahn-Chef Matthias Dietel (65) in der Kleiderkam­mer: Jeder Parke bekommt k eine Un
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An den Schulterkl­appen erkennt man Dienstgrad und Einsatzber­eich des Eisenbahne­rs.
Auch wenn der Start in die neue Saison erst einmal verschoben ist, bei der Parkeisenb­ahn gibt es immer etwas zu tun. Mitarbeite­r Tim Zolkos (41) ist in der Lok- und Wagenhalle unterwegs. Parkeisenb­ahn-Chef Matthias Dietel (65) in der Kleiderkam­mer: Jeder Parke bekommt k eine Un gest An den Schulterkl­appen erkennt man Dienstgrad und Einsatzber­eich des Eisenbahne­rs.
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 ??  ?? Mitarbeite­r Marcel Siegel (49) poliert im Lok- und Wagenschup­pen des Bahnbetrie­bswerks die Wagen.
Mitarbeite­r Marcel Siegel (49) poliert im Lok- und Wagenschup­pen des Bahnbetrie­bswerks die Wagen.

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