Leipziger Südraum bereitet sich für Katastrophenfall vor
MARKKLEEBERG - Nach Bekanntwerden der Flutungsgefahr durch den instabil gewordenen Kanal zwischen Störmthaler und Markkleeberger See (MOPO berichtete) bereitet sich die Stadt Markkleeberg mit Alarmierungsund Evakuierungsplänen auf den Katastrophenfall vor. Die Seen-Verbindung soll nun gekappt werden.
Die Lage ist ernst: Bereits gestern begann ein Bauunternehmen mit den Arbeiten zur Absicherung des durch Böschungsschäden und Risse instabil gewordenen Kanals und der Kanuparkschleuse. Das Bauwerk ist bislang die einzige Sperre zwischen dem Markkleeberger und dem 4,20 Meter höher gelegenen Störmthaler See. Was passieren würde, wenn es nicht mehr hält, malte Markkleebergs OB Karsten Schütze (54, SPD) gestern andeutungsweise aus.
Die niedriger gelegenen Stadtgebiete könnten „einige Meter“überflutet werden.
Für dieses Worst-Case-Szenario erarbeitet die Stadt mit der Feuerwehr gerade Alarmierungsund Evakuierungspläne. „Das ist rein präventiver Natur“, versuchte Schütze gestern zu beruhigen. Auch der Chef des Bergbausanierers LMBV, Bernd Sablotny (57), erklärte: „Wir gehen davon aus, dass nichts passieren wird.“
Dennoch soll der Störmthaler See nun so schnell wie möglich „abgedichtet“werden. Dies soll mit zwei riesigen Spundwänden geschehen, die in den nächsten Wochen 300 Meter oberhalb der Schleuse in den Kanal gerammt werden. Anschließend wird 75 Meter unterhalb der Schleuse eine aus drei unterschiedlich hohen Spundwänden bestehende „Wassertreppe“installiert. Das alles soll laut Sablotny bis Ende Mai stehen. Die Flutungsgefahr
wäre dann gebannt, so dass die Seen wieder für Badebetrieb und Wassersport freigegeben werden könnten.
Die wassertouristische Verbindung wird jedoch viel länger gekappt bleiben. Denn nach der Sicherung müssen Kanal und Schleuse erst umfassend untersucht werden. Die Experten befürchten, dass sich unter der Schleuse Hohlräume gebildet haben könnten.