Mit Könnecke und Miatke läuft’s
Fünf Siege aus acht Spielen FSV legt starke Rückrunde hin
ZWICKAU - Hinten kackt die Ente. Die Schwäne stehen dem in nix nach! Jedes Mal, wenn es droht, eng zu werden, liefert der FSV Zwickau. Das ist auch eine Qualität, die es heute Nachmittag in Lotte gegen den KFC Uerdingen wieder unter Beweis zu stellen gilt.
Fünf Siege aus acht Partien holte die Elf von Joe Enochs bisher in der Rückrunde, verlor nur das eine Mal zuhause gegen Primus Dynamo Dresden (0:2). Überhaupt läuft es seit dem Jahreswechsel wie geschmiert. Die 24 Punkte aus 13 Partien werden nur von Rostock (12 Spiele/31 Punkte) und Ingolstadt (13/29) getoppt.
Das weckt Erinnerungen an die erste Drittliga-Spielzeit 2016/17. Zwickau ging mit 17 Zählern in die Winterpause und drohte sofort wieder runter zu gehen. Andernorts hätten die Automatismen gegriffen. Doch der Vorstand stand seinerzeit zu Aufstiegscoach Torsten Ziegner, stellte ihn nie infrage.
Gleiches galt dieses Spieljahr, als Vorstandssprecher Tobias Leege einer aufkeimenden Trainerdebatte sofort den Nährboden entzog. Rückblickend beides Mal die richtige Entscheidung.
Doch das ist nicht die einzige Parallele zu 2016/17. Ziegner ging damals mit einer Dreierkette in die Saison, verabschiedete sich erst nach dem zehnten Spieltag in der folgenden Länderspielpause von dieser, was letztlich für mehr Stabilität sorgte. Enochs tat es ihm gleich und lässt seit der zweiwöchigen Quarantäne durchweg im Viererverbund verteidigen. Paradox: Damals wie jetzt wurden Mike Könnecke sowie Nils Miatke verstärkt berücksichtigt und zahlten zurück. Und vorne knipst wie eh und je Ronny König, zu dem sich diesmal ein bockstarker Rechtsaußen Morris Schröter gesellt, der mittlerweile durch Miatke auf dem gegenüberliegenden
Flügel entlastet wird, weil nun die Flankenläufe nicht nur auf seinen Schultern lasten.
Es gelingt überdies, die engen Spiele zu ziehen, weil eine Einheit auf dem Feld steht, die sich auch verbal selbst coacht. Die Konsequenz: Zwickau steht nach 27 absolvierten Partien bei 39 Punkten. Nur einmal schlossen die Westsachsen ähnlich gut ab. Sie ahnen es bestimmt: 2016/17 waren es zu diesem Zeitpunkt 36 Zähler und am Ende 56.
Michael Thiele