Geiger gewinnt nach Missgeschick
Oberstdorfer fixiert gerissene Plastikschnalle mit Schlüsselring
PLANICA - Karl Geiger freute sich über seine grandiose Skiflug-Show und den Sieg, doch der ganz große Jubel blieb aus. Die spektakulären Sätze von der Riesenschanze in Planica und die Wind-Turbulenzen waren einen Tag nach dem brutalen Sturz von Daniel Andre Tande Nebensache.
Gute Wünsche für den Norweger und die Sorge um dessen Gesundheit prägten auch gestern das Geschehen beim Saisonfinale der Skispringer. Auf der Schanze in der slowenischen Wintersport-Hochburg setzte sich Geiger mit einem Flug auf 232 Meter vorm Japaner Ryoyu Kobayashi und Lokalmatador Bor Pavlovcic durch.
„Der Sprung war saugut“, freute sich der 28-Jährige und berichtete von Nervosität und einem Missgeschick, bevor er sich vom Balken abstieß. „Mir ist beim Schuh oben die Plastikschnalle gerissen“, erklärte der Oberstdorfer. „Da hat mir der Kontrolleur einen Metallring von einem Autoschlüssel gegeben und damit konnte ich das zum Glück fixieren.“Wegen teils starker Böen geriet der Wettkampf zu einer zähen Angelegenheit und wurde nach nur einem Durchgang abgebrochen.
Keiner wollte so einen Horror-Sturz wie gestern vom Norweger Tande riskieren. Die Schuld daran gibt dessen
Coach Alexander Stöckl nicht den äußeren Bedingungen, oder der Jury. „Wir haben das Video analysiert. Es war sein eigener Fehler“, sagte der 47-Jährige. „Er war zu offensiv in der ersten Flugphase“, ergänzte der Österreicher und erklärte. „Er ist relativ schnell breit geworden mit den Skiern und hat sich dann ein bisschen draufgelehnt auf die Luft. Dann hat er den Kontakt zu den Ski verloren.“