Im Mittelpunkt steht immer das Leben
Sebastian Ulke bringt täglich Patienten zu ihren Rettern
„Nie das Ziel aus den Augen verlieren. Alles ist zu schaffen“, denkt er. Das klingt stark, findet sein Kollege Ralf. Er weiß, dass Sebastian Ulkes Motto auch in die Tat umgesetzt wird. Denn Ralf schrubbt mit ihm täglich Achtstunden-Dienste - früh, spät und zur Nacht in der Uni-Klinik.
Sie halten zusammen, vor allem in der Pandemie, denn die ist für die Kollegen derzeit die größte Herausforderung. „Sebastian ist jeden Tag für die Patienten da. Egal zu welcher Zeit“, sagt sein Kumpel. Die Kollegen handeln relativ wortlos. Aufeinander eingestellt wie ein Uhrwerk wird besonnen transportiert. Die Fracht ist wertvoll. Es sind hilfsbedürftige Menschen. „Eigentlich bin ich ausgebildeter Industriekeramiker“, erzählt Sebastian Ulke. „Reingerutscht
in den Uni-KlinikBetrieb bin ich während meines Zivildienstes.“Auch Mutter und Schwester inspirierten ihn. Beide sind Pflegerinnen.
Ob mit Rollstuhl oder einer Trage, ob stützend bei einem kurzen Weg zum Rettungswagen, Sebastian Ulke bringt die Patienten dorthin, wo der nächste Termin wartet, hat immer ein offenes Ohr und lauscht den Erzählungen der Kranken - wenn es die Zeit zulässt.
Mit seinem innerbetrieblichen Krankentransport legt er täglich etwa 30 Kilometer zurück. „Die Uni-Klinik ist eine Stadt in der Stadt“, sagt er. Wie in einem Ameisenhaufen geht es hier zu, und das Leben steht immer im Mittelpunkt.
Im Fokus steht Sebastian Ulke auch oft. Außerhalb der Klinikmauern. Dort modelt er und schärft auch selbst seinen Blick. Denn als Foto- und Videograf
schaut er nicht nur durch eine Linse, sondern entwickelt seine Videoclips lange vorher. Motive, Musik, Gedanken - bevor ein gutes Video entsteht, gibt’s bei Sebastian erst einmal reichlich Kopfkino. Das hat er auch, wenn er im Gelände des Uni-Klinikums die Hubschrauberplattform sieht. Dort oben würde er gerne mal stehen und Aufnahmen machen. Dieser Platz ist ein begehrter Hotspot für den Videografen. Vielleicht klappt es ja irgendwann mal, dass er auf diesem Hubschrauberlandeplatz seine Video-Ideen umsetzen kann. Seine Bilder würden wenig später auf Facebook oder Instagram zu sehen sein.
Und während unser Alltagsheld auf dem Boden der Uni-Klinik in seiner Schicht hilfsbedürftige Menschen von A nach B bringt, sind zahlreiche Follower im Netz begeistert von seinen Aufnahmen. Dienst tun in der Uni-Klinik: ein Ort, zwei
Welten.