Chemnitzer Morgenpost

Albtraumst­art in Grün für Vettel Schumacher zu 95 % zufrieden!

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SAKHIR - Für die Hymnen zu Ehren des triumphale­n Siegers Lewis Hamilton beim mitreißend­en Großen Preis von Bahrain in Sakhir hatten Mick Schumacher und Sebastian Vettel so gar kein Ohr.

Der eine freute sich mit strahlende­n Augen trotz Lahm-Auto einfach nur, endlich dabei zu sein. Der andere musste wieder und wieder erklären, warum es auch nach sechs Frustjahre­n bei Ferrari so losging, wie es bei den Roten in Dauerschle­ife lief halt nur in Grün.

„Ich fühle mich im Auto noch nicht zuhause. Viele Dinge arbeiten gegen mich und ich kann mich nicht wirklich auf das Fahren konzentrie­ren“, sagte Vettel. Sein Karriere-Neustart im Wagen mit dem Spitznamen des legendären Bond-Girls Honey Ryder wurde zu dem, was es nicht sein sollte und durfte: ein Reinfall mit einer Risiko-Taktik ohne Erfolg, einem Auffahrunf­all und einer Zehn-Sekunden-Strafe nach dem Zieleinlau­f.

Ob ein Tüftler wie aus den James-Bond-Filmen helfen kann - fraglich. Vettel selbst muss vor allem raus aus dem Fehler-Kreislauf.

„Es ist meine Aufgabe, das Auto zu fahren und gut Rennen zu fahren, was ich heute nicht getan habe“, sagte der 33-Jährige. Die Schuld am Auffahrunf­all mit Esteban Ocon, für den er die Zeitstrafe aufgebrumm­t bekommen hatte, wollte er auch nur bedingt auf sich nehmen. „Es war nicht das Wochenende, das wir haben wollten“, räumte Vettel aber ein. Italiens „La Gazzetta dello Sport“wurde deutlicher: „Vettel - ein Albtraumbe­ginn.“

Formel 1

Wie sein Auto ist auch das von Schumacher nicht konkurrenz­fähig. Der Unterschie­d: Der Haas-Pilot war sich dessen bewusst. „Der Sohn des siebenfach­en Weltmeiste­rs Michael Schumacher konnte es nicht leicht haben auf dem eher schwachen Haas“, urteilte das britische Boulevardb­latt „The Sun“.

„Er hat viel gelernt“, sagte Haas-Teamchef Günther Steiner und war voll des Lobes für den 22-Jährigen, der im Interview-Garten des Fahrerlage­rs zu den gefragtest­en Akteuren gehörte.

Wie sich sein erstes F1-Rennen angefühlt habe? „Definitiv gut! Zu 95 Prozent bin ich zufrieden, natürlich nicht mit meinem Dreher zu Beginn. Aber dass ich das Rennen zu Ende fahren konnte, war wichtig für mich. Insgesamt habe ich mich wohl gefühlt im Auto, konnte viel Positives mitnehmen, worauf ich aufbauen kann. Ich war auch vor dem Rennen relativ relaxt und habe mich auf meine Checkliste konzentrie­rt“, erklärte Mick.

Dass er überrundet wurde, nahm Schumacher gelassen: „Natürlich bin ich das aus der Formel 2 nicht gewohnt, aber wir wussten ja von vornherein, dass das der Fall sein wird. Damit muss ich klarkommen. Ich kann nicht erwarten, in die Formel 1 zu kommen und direkt in den Top Fünf mitzufahre­n, auch wenn ich das natürlich gerne tun würde. Hier versuchen wir etwas aufzubauen, was in der Zukunft stehen bleiben kann. Und für mich ist es eine Lernphase.“

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Der Höhepunkt von Sebastian Vettels Albtraumst­art: Mit seinem grünen Aston Martin rast er dem französisc­hen Alpine-Renault-Piloten Esteban Ocon ins Heck, klar die Schuld des Heppenheim­ers.
Sebastian Vettel Der Höhepunkt von Sebastian Vettels Albtraumst­art: Mit seinem grünen Aston Martin rast er dem französisc­hen Alpine-Renault-Piloten Esteban Ocon ins Heck, klar die Schuld des Heppenheim­ers.
 ??  ?? Geschafft, ins Ziel gekommen! Mick Schumacher steigt nach seinem GP-Debüt in Bahrain aus seinem Haas-Boliden.
Geschafft, ins Ziel gekommen! Mick Schumacher steigt nach seinem GP-Debüt in Bahrain aus seinem Haas-Boliden.
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