Öko-Strom wird immer beliebter
Erneuerbare Energien schützen die Umwelt
Wer beim Gemüse auf regionale Produkte setzt, will meist auch sauberen Strom aus der Nähe: Immer mehr Stadtwerke setzen deshalb auf Ökostrom-Angebote und werben bundesweiten Anbietern Kunden ab. Energieexperte Bernhard Herrmann (55, Grüne) warnt aber: „Nicht überall, wo Öko draufsteht, ist auch Öko drin.“
Ein Vorreiter beim grünen Strom sind die Stadtwerke Aue-Bad Schlema. Mit anderen Partnern pflasterte das Unternehmen das Dach des FCE-Stadions mit Solarmodulen voll, will ab Sommer 700 000 Kilowattstunden lila-grünen Strom produzieren. FCEGeschäftsführer Michael Voigt (48) jubelt: „Wir sind froh und stolz über das Vorzeigeprojekt.“Zudem bieten die Stadtwerke ihren ersten Naturstrom an. Prokuristin Sybille Müller (42): „Viele Menschen entscheiden sich dafür, nachhaltiger zu leben.“
Die Chemnitzer Eins Energie produziert Ökostrom aus Sonne (13 Megawatt) und Wind (elf Megawatt) selbst, hat auch drei eigene Ökotarife, genutzt von zehn Prozent aller Kunden. Noch relativ jung sind die Öko-Tarife der
Zwickauer Energieversorgung. Aber immerhin 376 Kunden haben ihn gebucht.
Bernhard Herrmann warnt die Kunden generell vor einem Etikettenschwindel: „Nicht jeder Öko-Tarif hilft der Natur. Oft steckt dahinter reiner Zertifikatehandel. Am besten die eigenen Stadtwerke danach fragen!“
Vorbildlich seien die Stadtwerke Annaberg-Buchholz. Deren Ökostrom aus Wasserkraft wird zu einem Drittel aus jungen Anlagen gewonnen - jede Bestellung fördert den Bau neuer Anlagen. Da war Bernhard Herrmann baff: „Das Annaberger An interessiert mich persönlich.“