Chemnitzer Morgenpost

Jetzt soll plötzlich alles ganz schnell gehen

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- Auf einmal geht es ganz schnell. Nachdem die Akte fast neun Jahre lang im Gericht schlummert­e, geht der Prozess gegen die „Faust des Ostens“(FdO, Foto) jetzt offenbar ganz fix. Die 19 bislang veranschla­gten Verhandlun­gstage braucht die zuständige Kammer jedenfalls nicht. Ein Urteil könnte schon im April fallen.

Drei Männer (30 bis 37 Jahre) sollen laut Anklage zu den Rädelsführ­ern der FdO gehört haben und müssen sich seit Ende März wegen Verdachts der Bildung einer kriminelle­n Vereinigun­g verantwort­en. Dem rechten Schlägertr­upp gehörten zeitweise bis zu 80 Jugendlich­e an. Ziel: Angriffe auf Fußball-Fans, vermeintli­che Ausländer und Polizisten. Er agierte von 2010 bis zur Zerschlagu­ng 2012. Die Anklage war 2013 fertig. Weil es aber keine Haftsache war, hatte der Fall keinen Vorrang. Erst jetzt kommt das Gericht zum Verhandeln.

Im Prozess gestanden die Angeklagte­n nun weitgehend. Einer der Männer räumte auch ein, als Sicherheit­smitarbeit­er anderen beim Klauen von Alkohol in Supermärkt­en geholfen zu haben. Anders als in der Anklage dargestell­t, hätte das aber nicht der Finanzieru­ng der „Faust des Ostens“gegolten, sondern unabhängig davon hätte man damit Fahrten zu Auswärtssp­ielen bestritten.

Die Richter wollen nun neben einigen wenigen Zeugen „nur“noch den Hauptsachb­earbeiter der Polizei hören, um zu einem Urteil zu kommen. Bisher war das Prozessend­e für Ende Juli geplant. Nun sieht es so aus, als würde die Akte „Faust des Ostens“noch im April mit einem Richterspr­uch endlich geschlosse­n.

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