Chemnitzer Morgenpost

Pferdewirt­e in Angst vorm Wolf

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BAUTZEN/FINSTERWAL­DE - Der Wolf ist wieder heimisch in unseren Wäldern - und damit kommt es immer wieder zu Rissen von Schafen und Ziegen. Doch jetzt sorgt ein möglicher Angriff auf ein Pferd im nahen Brandenbur­g für Aufregung. Auch bei sächsische­n Haltern wächst die Sorge.

Züchter Gunther Drogan (66) aus Doberlug-Kirchhain nahe der sächsische­n Landesgren­ze ist sicher: Ein Wolf hat seinen Wallach „Onassis“(6) in der Nacht auf der Koppel angegriffe­n. Das Reitpony (1,48 Meter Schulterhö­he) ist von Beinen bis Kehle mit Wunden übersät, berichtet die Lausitzer Rundschau. „Das Tier ist völlig verstört, ein Totalschad­en“, sagte der Züchter dem Blatt. Schwer verletzt überlebte „Onassis“die Attacke von Mitte März. Das Ergebnis der Spuren-Analyse steht noch aus. Diese kann amtliche Klarheit bringen, ob das Pferd wirklich dem Wolf zum Opfer fiel. Das brandenbur­gische Landesumwe­ltamt könne sich frühestens kommende Woche dazu äußern, teilt ein Sprecher mit.

Doch Tierhalter im Freistaat sind alarmiert. „Es gibt gute Gründe, sich Sorgen zu machen“, sagt Pferdewirt­schaftsmei­sterin Cornelia Helm (44), die nahe Königswart­ha (bei Bautzen) 23

Pferde auf der Koppel hält. „Wir sind umgeben von drei Wolfsrudel­n, die in der Region regelmäßig

Schafe reißen.“Auch

Halter, die ihre

Pferde zur Pflege bei ihr abgeben, machen sich zunehmend

Sorgen.

Vier

Fälle mit toten Fohlen gab es seit 2015 in Brandenbur­g. In

Sachsen wurden seit 2013 neun Wolfsangri­ffe auf Pferde gemeldet. Nach amtlicher Prüfung blieb aber nur ein Übergriff, bei dem der Wolf als Verursache­r in Frage kommt. „Pferde sind in Sachsen bisher nicht als besonders gefährdete Nutztiergr­uppe

einzustufe­n“, Karin Bernhardt (59) vom Landesumwe­ltamt. „Trotzdem ist es notwendig, auf einen

sagt geeigneten Schutz zu achten.“Empfohlen wird eine stromführe­nde Koppel mit vier bis fünf Litzen. Entwarnung kommt vom Landgestüt Moritzburg: Dort werden die Pferde im Winter

nachts eingestall­t. tyx

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In Sorge um ihre Pferde auf der Koppel in der Lausitz: Pferdewirt­schaftsmei­sterin Cornelia Helm (44).
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Wallach „Onassis“(6) wurde laut Züchter von einem Wolf angegriffe­n.
Wolfsangri­ffe auf Pferde sind
selten, kommen aber vor.
Züchter Gunther Drogan (66) mit „Onassis“und Ponys an der Koppel. Wallach „Onassis“(6) wurde laut Züchter von einem Wolf angegriffe­n. Wolfsangri­ffe auf Pferde sind selten, kommen aber vor.
 ??  ?? Immer samstags und sonntags verkauft der ehemalige Zirkuschef seine Leckereien aus seinem mobilen Imbiss heraus.
Immer samstags und sonntags verkauft der ehemalige Zirkuschef seine Leckereien aus seinem mobilen Imbiss heraus.
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