Streitmit Salihamidzic - jetzt trifftsich Kahn mit Coach Flick!
MÜNCHEN - Ein Liebespaar, sagte Herbert Hainer, müssten Hansi Flick und Hasan Salihamidzic ja nicht sein. Man erwarte beim FC Bayern aber zumindest, „dass sie nicht nur professionell zusammenarbeiten, sondern dass sie es auch beide aus Freude und Überzeugung miteinander tun“, ergänzte der Präsident.
Die Verantwortlichen beim deutschen Rekordmeister würden „daran arbeiten, dass wir die zwei wieder so hinkriegen“. Nach der Rückkehr vom Viertelfinal-Rückspiel der Champions League bei Paris St. Germain soll es deshalb auch ein Gipfeltreffen zwischen dem Trainer und Vorstand Oliver Kahn geben. Der frühere Keeper will sich in dieser Woche aus erster Hand informieren, wie ernsthaft Flick mit der Nachfolge von Bundestrainer Joachim Löw liebäugelt.
Weiter in München oder doch die neue Herausforderung beim DFB ab Sommer? Diese Frage beschäftigt Flick und die Münchner seit Wochen. Zumal der Coach vom Dauer-Disput mit Sportvorstand Salihamidzic schon länger reichlich genervt ist. Doch zur miserablen Außendarstellung tragen Flick und Salihamidzic, die beide noch einen Vertrag bis 2023 haben, seit Wochen selbst bei. Es ist ein Streit, der im Januar 2020 seinen Anfang nahm. Da forderte Flick, gerade einmal zwei Monate im Amt, im Trainingslager in Katar ungewohnt offensiv zwei neue Spieler. Salihamidzic missfiel, dass der Trainer für sein Anliegen die öffentliche Bühne suchte.
Doch Flick wollte ein Zeichen setzen. Er fühlte sich schon da bei wichtigen Personal- und Planungsfragen nicht richtig eingebunden. Eine Wahrnehmung, die sich in bislang 18 Monaten Amtszeit nicht geändert hat. Spieler, die der Trainer unbedingt haben wollte - wie Kai Havertz, Timo Werner, oder Callum Hudson-Odoi - wurden nicht geholt. Andere, die er liebend gern behalten hätte - etwa David Alaba, Jerome Boateng, Thiago oder Ivan Perisic - wurden bzw. werden abgegeben.
Dafür holte Salihamidzic Profis wie Alvaro Odriozola, Bouna Sarr, Marc Roca, Douglas Costa oder Alexander Nübel, die bei Flick kaum eine Rolle spielen. Nübel soll Salihamidzic sogar zugesagt haben, dass er in dieser Saison zehn Pflichtspiele absolvieren dürfe. Flick wies deshalb zuletzt mit Nachdruck darauf hin, dass er sich in Aufstellung und sportliche Belange nicht reinreden lasse - auch oder schon gar nicht von Salihamidzic.