Chemnitzer Morgenpost

„Tiere haben sich vom Menschen entwöhnt“

Nach der langen Schließung des Wildgehege­s Moritzburg

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MORITZBURG - Nach fast einem halben Jahr ohne Besucher konnte vergangene Woche auch das Wildgehege Moritzburg wieder öffnen. Wer nun (mit Termin und negativem Coronatest) endlich wieder Wölfe und Wildschwei­ne beobachten möchte, sollte sich beeilen. Denn es droht die nächste Schließung ...

„Unsere Tiere haben sich verändert“, sagt Forstbezir­ksleiter Markus Biernath (54) vom Sachsenfor­st. Der nach der Winterruhe reguläre Saisonstar­t im März fiel aus, mehr als fünf Monate war das Gehege besucherfr­ei. „Die Tiere haben sich vom Menschen entwöhnt. Sie sind sehr scheu geworden, ziehen sich zurück, sobald sie Besucher hören.“Das sei für Wildtiere aber nicht ungewöhnli­ch oder schädlich und werde sich mit der Zeit auch wieder ändern.

Ganz menschenfr­ei war’s nicht: Hinter den Kulissen lief der Betrieb im Gehege (so groß wie 63 Fußballfel­der) weiter. Sieben Mitarbeite­r kümmerten sich täglich um die rund 230 Tiere (knapp 25 Arten). Die Corona-Pause wurde für die Erneuerung der Gehege genutzt, neue Info-Tafeln und Rätsel-Rallye für Kids sollen Wissen besser vermitteln.

Am Gehege der Mini-Schweine grunzt die kleine Josephine (4) vergnügt mit. „Sie hat so lange keine Tiere mehr gesehen“, sagt Mama Anja

Rumstein (41). „Wir sind froh, so einen Ausflug machen zu können.“Ein paar Meter weiter staunen Gäste über 24 süße Frischling­e bei den Wildschwei­nen.

Die aktuellen Corona-Regeln sehen die Schließung der Tierparks vor, wenn die Krankenhau­sbetten mit Covid-Patienten ausgelaste­t sind, was in einigen Tagen der Fall sein könnte. Da das Wildgehege in staatliche­r Trägerscha­ft ist, droht bei Schließung wenigstens finanziell kein Kollaps. tyx

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Anja Rumstein (41) mit Tochter Josephine (4) und Opa Gerd Kleemann (66) freuen sich über die Mini-Schweine.
Die Thüringer Waldziegen beobachten die Besucher aus der Ferne. Anja Rumstein (41) mit Tochter Josephine (4) und Opa Gerd Kleemann (66) freuen sich über die Mini-Schweine.
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Chef Markus Biernath (54) hat die Zwangspaus­e für die Erneuerung der Gehege genutzt.

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