Chemnitzer Morgenpost

Die Nummer 2 der Veilchen Geduldig & ehrgeizig

Klewin will restliche Laufbahn nicht neben dem Platz verbringen

- Von Michael Thiele

AUE - Jedesmal (wenn fit) im Kader, aber keine einzige Minute gespielt: Als Nummer zwei hinter Martin Männel teilt Philipp Klewin das Los vieler Ersatztorh­üter. Er streckt sich unter der Woche und muss auf den einen Moment warten, wo er gefragt ist.

Der kann kommen, muss aber nicht, wie die Vergangenh­eit lehrt. Männel ist im Erzgebirge eine Instanz und machte gegen St. Pauli nicht umsonst bereits seine 300. Zweitliga-Partie. Der 33-Jährige liefert Woche für Woche und ist - wenn nicht verletzt - gesetzt.

Da einen Backup zu finden, der im Training Gas gibt, sich bei den Spielen aber klaglos auf die Bank setzt, ist die Krux. Eigengewäc­hs Robert Jendrusch tat das bis Ablauf der vorigen Saison. Danach wollte sich der Kumpelvere­in anders aufstellen und setzte mit Klewin von Bundesliga-Aufsteiger Bielefeld auf eine starke Nummer zwei - die sich in die ihr angedachte Rolle fügt. Bis auf drei Spieltage, an denen er verletzung­sbedingt ausfiel, stand der gebürtige Thüringer im Kader.

„Als ich im Sommer nach Aue kam, wusste ich um die Torwart-Konstellat­ion. Im Training gebe ich alles, um auf den Punkt fit und der Mannschaft ein sehr guter Rückhalt zu sein“, betont Klewin im „Veilchenec­ho“.

Auf Dauer ist die Bank für den 27-Jährige aber kein Thema: „Ich habe nicht vor, meine restliche Laufbahn am Wochenende neben dem Platz zu verbringen. Dafür bin ich zu ehrgeizig.“

Deswegen legt sich der Keeper schon mächtig für die Karriere nach der Karriere ins Zeug. „Derzeit arbeite ich an meiner Personaltr­ainer-Lizenz. Wie das später einmal aussehen wird, kann ich noch nicht genau sagen.“

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