Jedes Buch ein Bestseller
Romy Fölck aus Meißen gehört zu den erfolgreichsten Krimi-Autorinnen Deutschlands
HASELDORF - Die Bestseller-Karriere der Meißner Krimiautorin Romy Fölck lässt sich nach Jahren zählen oder nach Büchern. Vor vier Büchern, geschrieben in nur drei Jahren, startete ihre Karriere durch. Der aktuelle Roman „Mordsand“setzt sie fort.
Als wir vor drei Jahren zuletzt über Romy Fölck schrieben, hatte sie den lukrativen Buchvertrag bei Lübbe unterschrieben und den ersten Band ihrer Krimireihe um das Ermittlerteam Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn von der Mordkommission Itzehoe veröffentlicht: „Totenweg“. Schon dieser Band drang in die Bestsellerlisten vor, wie es mit allen folgenden Büchern auch geschah.
Fölck, 1974 in Meißen geboren und als Juristin einige Jahre für eine Bank in Leipzig tätig, lebt seit neun Jahren, von der Liebe dorthin gezogen, als freischaffende Schriftstellerin in der Haseldorfer Marsch in Schleswig-Holstein. Hamburg ist nicht weit, doch Lebensmittelpunkt ist das Dorf und das Marschland drum herum.
„Anfangs musste ich mir als Spülkraft im Restaurant mein Geld verdienen“, erinnert sich die Autorin, die literarisch mit einigen kleinen Romanen im Dresdner Kahl Verlag begonnen hatte. Diese Zeiten sind vorbei. Dank des Verkaufserfolgs ihrer Bücher kann sie längst leben vom Schreiben. Es sind gar nicht so viele Autoren im Land, die das von sich sagen können.
„Mordsand“ist das vierte Buch seit 2018. Im Schnitt braucht die Autorin also kein Jahr für ein neues Buch, sie legt ein enormes Tempo vor. Freude und Einfallsreichtum seien dafür der Grund. Auch sind die Fälle der Bücher zeitlich dicht beieinander. Dafür gibt es eine inhaltliche Notwendigkeit. Fölck: „Haverkorn geht auf die Rente zu, und ich möchte ihn als Polizist im Amt noch einige Zeit weitermachen lassen.“
In „Mordsand“ermitteln Paulsen und Haverkorn auf der Insel Bargsand in der Unterelbe. Ein Skelett mit gefesselten Händen ist gefunden worden. Bald darauf gibt es einen zweiten Toten, ebenso zugerichtet. Die Ermittlungen führen zurück in die deutsch-deutsche Geschichte, in die
Jugendwerkhöfe der DDR. Paulsen und Haverkorn müssen tief graben, um zur Lösung des Mordrätsels vorzudringen.
Nach dem Buch ist vor dem Buch. Für zwei weitere Bände hat Fölck bestehende Verträge. Von Band fünf sind schon 100 Seiten fertig, Band sechs sei im Kopf durchkonzipiert, sagt sie. Wie es dann weitergeht? Mal sehen. „Ich schreibe nicht auf ein Finale zu“, so die Autorin. Mehr will sie nicht verraten.
Romy Fölck ist im doppelten Sinne angekommen. Zum einen in der Literatur. Sie sagt: „Ich hätte mir nicht erträumt, dass mir diese Karriere wirklich passiert.“Zum anderen in der Marsch. Fölck: „Ich fühle mich hier total wohl und will nicht wieder weg.“gg