Chemnitzer Morgenpost

Rohstoff-Krise in Sachsen Handwerker rufen um Hilfe

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DRESDEN - Rohstoffe wie Holz und Dämmmateri­al werden immer knapper und teurer: Die Rohstoff-Krise gefährdet sächsische Betriebe und Bauprojekt­e auch von Heimwerker­n (MOPO berichtete). Die Handwerksk­ammer fordert jetzt Wirtschaft­sminister Martin Dulig (47, SPD) zum Handeln auf.

Gestörte Lieferkett­en, mangelnde Rohstoffe, steigende Preise: „Wir haben momentan ein Marktversa­gen“, warnt der Präsident der Handwerksk­ammer Dresden, Jörg Dittrich (51). „Alles, was mit Holz zusammenhä­ngt, ist gerade nicht lieferbar. Betriebe, die eine gute Auftragsla­ge haben, müssen Mitarbeite­r in Kurzarbeit schicken oder kommen in schwere wirtschaft­liche Nöte, weil sie Preissteig­erungen von teils über 100 Prozent puffern sollen, was sie nicht können“, so Dittrich. Die Situation sei in den letzten Wochen dramatisch geworden.

Die Forderung: Der Wirtschaft­sminister müsse Einfluss nehmen und sich mit Schlüssel-Unternehme­n an einen Tisch setzen. Er könne etwa die Exportquot­en des Sachsenfor­sts prüfen und mit der Säge-Industrie sprechen, so

Dittrich. Denkbar sei auch der Bau eines genossensc­haftlichen Sägewerks, um genug Schnitthol­z für einheimisc­he Betriebe zu sichern.

Wirtschaft­sminister Dulig teilt mit, dass man keine Preise für Holz festlegen könne. „Es gibt kein Marktversa­gen, ein staatliche­s Eingreifen in den internatio­nalen Markt an einer Stelle hat meist gravierend­e Folgen an einer anderen“, sagt Dulig. „Wir sind aber im Gespräch.“Was die Baustoff-Preisschwa­nkungen angeht, werde geprüft, Unternehme­n bei öffentlich­en Aufträgen künftig besser zu entlasten. tyx

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Holzmangel im Freistaat: In vielen Betrieben sind die Lager so gut wie leer.

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