„Lassen Sie sich impfen!“
Spahn und Merkel appellieren an Bevölkerung
BERLIN - Die Deutschen sollen sich impfen lassen - und das bitte zahlreich! Bei einem Besuch im RKI appellierten Angela Merkel (66, CDU) und Gesundheitsminister Jens Spahn (41, CDU) gestern mit deutlichen Worten an die Bevölkerung, die inzwischen ausreichend verfügbaren Impftermine auch zu nutzen. Denn eine Impfpflicht soll es weiterhin nicht geben.
Die Kanzlerin kämpft für die Corona-Impfung. Auch bei denen, den der schützende Piks bislang unnötig oder bedrohlich erschien. Denn: „Eine Impfung schützt nicht nur Sie, sondern auch immer jemanden, dem Sie nahe stehen, der Ihnen wichtig ist, den Sie lieben“, so Merkel. Auch bewahrt eine hohe Impfquote vor den belastenden Beschränkungen des Alltags. „Je mehr geimpft sind, umso freier werden wir wieder sein, umso freier können wir wieder leben.“
Zuletzt ließ die Impfbereitschaft in Deutschland spürbar nach - Rufe nach einer Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen wurden laut. Merkel lehnte diese gestern wiederholt ab. „Wir haben nicht die Absicht, diesen Weg zu gehen (...). Wir haben gesagt, es wird keine Impfpflicht geben.“Auch Jens Spahn bekräftigte diesen Kurs, nahm sich aber zugleich ein Beispiel an den Vereinigten Staaten: „US-Präsident Biden hat es als eine patriotische Pflicht bezeichnet, sich impfen zu lassen - ich denke, er hat recht.“
Zu einer härteren Gangart gegenüber Impfverweigerern könnte es hingegen beim Thema Testen kommen. So schließt die Bundesregierung nicht aus, dass die kostenlosen Tests für Ungeimpfte in geraumer Zeit wegfallen. Aktuell sei man noch in einer Phase des Überzeugens, später könne man sicher darüber nachdenken, so Spahn. „Für Deutschland sehe ich das jetzt noch nicht, aber ich will auch nicht ausschließen, dass man mal in diese Situation hineinkommt.“Merkel ergänzte, dass man bei Maßnahmen, „die so eine indirekte Impfpflicht sind“, sehr genau überlegen müsse.