Vogtlands achtes Weltwunder wird Welterbe-flott gemacht
Millionen-Pläne zum 170. Geburtstag
Die Göltzschtalbrücke hat Geburtstag! Morgen jährt sich die Einweihung des spektakulären Ziegelsteinbaus über dem Vogtland-Flüsschen Göltzsch zum 170. Mal. Zeit, in die lange Historie zurückzublicken, gibt es derzeit kaum. Die Zukunft ist spannender: Das Wahrzeichen des Vogtlandes soll Weltkulturerbe werden. Dafür will Reichenbach bis zu 25 Millionen investieren.
Auf der sächsischen Vorschlags-Liste für den UNESCO-Titel steht die Brücke neuerdings auf Platz eins - vor der Meissener Porzellan-Manufaktur (MOPO berichtete). Das imposante Bauwerk aus mehr als 26
Millionen Ziegelsteinen hätte es verdient, ist Christa Trommer überzeugt. Sie ist die Vorsitzende des Fremdenverkehrsvereins „Nördliches Vogtland“. Schon zehn Jahre nach der Eröffnung der ersten deutschen Eisenbahnverbindung 1835 hätten die Pläne für die Brücke im Vogtland begonnen. „Sie war enorm wichtig für die Nord-Süd-Verbindung. Noch heute fahren die Züge aus Dresden und Leipzig in Richtung Nürnberg und München über dieses Bauwerk.“
Um mehr Touristen anzulocken - derzeit sind es jährlich geschätzt 100 000 Besucher -, hat Reichenbachs Oberbürgermeister Raphael Kürzinger (54, CDU) eine Machbarkeitsstudie bei einem Leipziger Büro in Auftrag. Geplant sind unter anderem Orientierungssysteme,
Grundstücksankäufe sowie Rad- und Wanderwege. Außerdem soll sich die Parkplatzsuche für Autofahrer und die Situation für Fußgänger verbessern. Laut Kürzinger dürften die Kosten den ersten Plänen nach zwischen 15 und 25 Millionen Euro liegen.
Dann fehlt nur noch der UNESCO-Titel: „Ich hoffe natürlich, dass die Göltzschtalbrücke als historisches Wahrzeichen exzellenter Ingenieurbaukunst das Rennen macht“, sagt OB Kürzinger. „Sie soll endlich auch in der Welt ihre Anerkennung finden.“